dbb magazin 7-8/2024

DOSSIER ARBEITSZEIT Arbeitswelt Die Belastung am Arbeitsplatz nimmt zu Vor allem Beschäftigte im Staatsdienst sind inzwischen einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt. Die Hauptursachen: Schichtdienst, Arbeitsverdichtung, Gewalterfahrungen. Eine Sonderabfrage im Rahmen der dbb Bürgerbefragung 2024 enthüllt alarmierende Details. Ein Grund für dieses Ergebnis liegt natürlich in den betreffenden Berufsbildern. In Schulen und Kitas, bei der Polizei, im Gesundheits- und Pflegedienst oder in der Eingriffsverwaltung sind psychische Belastungen ein Riesenthema. Zum Teil bringt das der Job mit sich. Was sich da in den vergangenen Jahren aber an Verrohung der Sprache, an Gewaltbereitschaft und Rücksichtslosigkeit in unserer Gesellschaft ausgebreitet hat, baden vorwiegend die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst aus“, analysiert der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Ergebnisse des Sonderteils „Zukunft der Arbeit“ der dbb Bürgerbefragung 2024 (siehe Seite 4 in dieser Ausgabe). Hinzu kämen die Belastungen, die sich durch den wachsenden Personalmangel und ständig neue Aufgaben und Bürokratie im öffentlichen Dienst ergeben: „Arbeitsverdichtung, Überstunden, Doppelschichten. Das macht die Leute krank!“ Während in der Privatwirtschaft 37 Prozent der Beschäftigten angeben, „eher stark“ und elf Prozent „sehr stark“ psychisch belastet zu sein, sind es bei den Beamtinnen und Beamten 49 beziehungsweise 21 Prozent. Was die Gründe für psychische Belastungen betrifft, geben 43 Prozent derjenigen, die sich aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit stark psychisch belastet fühlen, an, dies sei aufgrund von Überstunden und Mehrarbeit der Fall. 36 Prozent begründen die psychische Belastungssituation mit Unstimmigkeiten im Kollegi- Psychische Belastung durch die berufliche Tätigkeit Es fühlen sich durch ihre aktuelle berufliche Tätigkeit psychisch belastet sehr stark eher stark weniger stark/ gar nicht % % % Erwerbstätige insgesamt 14 41 45 Männer 13 42 43 Frauen 14 39 46 18- bis 34-Jährige 11 43 44 35- bis 44-Jährige 14 36 49 45- bis 54-Jährige 14 45 40 55 Jahre und älter 15 38 46 Erwerbstätige ohne öffentlich Beschäftigte 11 37 51 Beschäftigte im öffentlichen Dienst: insgesamt 20 41 37 Tarifbeschäftigte 20 37 42 Beamte 21 49 29 Männer 16 43 40 Frauen 24 41 35 18- bis 34-Jährige 17 43 38 35- bis 44-Jährige 21 39 40 45- bis 54-Jährige 23 42 35 55 Jahre und älter 21 42 36 Basis: abhängig Beschäftigte; an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“ Psychische Belastung durch die berufliche Tätigkeit Es fühlen sich durch ihre aktuelle berufliche Tätigkeit psychisch belastet sehr stark eher stark weniger stark/ gar nicht % % % Erwerbstätige insgesamt 14 41 45 Männer 13 42 43 Frauen 14 39 46 18- bis 34-Jährige 11 43 44 35- bis 44-Jährige 14 36 49 45- bis 54-Jährige 14 45 40 55 Jahre und älter 15 38 46 Erwerbstätige ohne öffentlich Beschäftigte 11 37 51 Beschäftigte im öffentlichen Dienst: insgesamt 20 41 37 Tarifbeschäftigte 20 37 42 Beamte 21 49 29 Männer 16 43 40 Frauen 24 41 35 18- bis 34-Jährige 17 43 38 35- bis 44-Jährige 21 39 40 45- bis 54-Jährige 23 42 35 55 Jahre und älter 21 42 36 Basis: abhängig Beschäftigte; an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“ Psychische Belastung durch die berufliche Tätigkeit Model Foto: Colourbox.de 12 FOKUS dbb magazin | Juli/August 2024

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