Sind Mitarbeitende im Homeoffice überhaupt noch greifbar? Arbeitet es sich genauso effektiv wie im Büro? Mittlerweile haben sich viele Verwaltungen auf mobiles Arbeiten eingestellt. Eine Grundskepsis scheint jedoch geblieben zu sein. Dabei kann Homeoffice helfen, die Work-LifeBalance der Mitarbeitenden zu verbessern, zumal das vielen immer wichtiger wird. Damit Homeoffice funktioniert, sind einige wichtige Dinge zu beachten. Leistung hängt nicht am Arbeitsort Ein Beschäftigter ist nicht umso leistungsfähiger, je länger er im Büro anwesend ist. Die Vermutung, dass Mitarbeitende es sich auf Sofas und in Hängematten gut gehen lassen, stellt einen großen Vertrauensbruch dar. Es gab zuweilen Anforderungen von Behörden, dass Beschäftigte zu Hause ein Büro oder zumindest einen eigenen Schreibtisch haben müssten, um ins Homeoffice zu gehen. Dabei ist es egal, ob jemand seine Arbeit am Küchen- oder Gartentisch verrichtet. Das Wichtigste ist das Ergebnis! Führungskräfte sollten sich in die Lage der Mitarbeitenden versetzen, die ebenfalls Ängste haben, im Homeoffice nicht Führungsfokus „Bitte melde dich!“ – Führen auf Distanz Als die meisten Behörden in Deutschland im Zuge der Coronakrise notgedrungen Homeoffice einführen mussten, reagierten viele Führungskräfte panisch. Die Diskussionen, wie sich Arbeit außerhalb der gewohnten Arbeitsumgebung gestalten lässt, waren geprägt von der Angst vor Kontrollverlust über die Beschäftigten. FACHKRÄFTE Grafik: robuart/Colourbox.de (3) mehr wahrgenommen zu werden und das „Wir“-Gefühl als Team zu verlieren. Nach Corona war es sogar der Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wieder vermehrt im Büro zu arbeiten, um das soziale Miteinander zu pflegen. Das spricht für eine gute Balance zwischen Präsenztagen im Büro und Homeoffice-Tätigkeiten. Aufgaben für das Homeoffice Nicht jede Stelle in einer Verwaltung ist vollständig Homeofficefähig. Führungskräfte müssen die zu erledigenden Aufgaben außerhalb des Büros mit dem Team und den einzelnen Beschäftigten besprechen, Ziele formulieren und diese evaluieren. Dabei müssen sich Führungskräfte auch von der Annahme freimachen, jede Entscheidung selbst genehmigen zu müssen. Auch ziehen unterschiedliche Persönlichkeiten individuelles Führen nach sich. Können sich die Personen bei der Arbeit zu Hause gut fokussieren? Brauchen sie eher den Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen? Um dies zu erörtern, bedarf es einer offenen Kommunikation mit den einzelnen Beschäftigten, die im Homeoffice tätig sind. Erreichbarkeit im Homeoffice Beschäftigte müssen nicht permanent erreichbar sein. Im Sinne der Work-Life-Balance ermöglicht es das Homeoffice, zwischendurch das Kind von der Kita oder der Schule abzuholen und danach den Einkauf zu erledigen – selbstverständlich unter Einhaltung der vereinbarten Wochenarbeitszeit. Arbeitszeiten sollten flexibel sein. Dabei ist es wichtig, die Erreichbarkeit der Personen, die von zu Hause arbeiten, im Team transparent zu kommunizieren. Führungskräfte können darüber hinaus Antwortzeiten oder Präsenzzeiten definieren. Alle Absprachen sollten im frei zugäng30 INTERN dbb magazin | Juli/August 2024
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==