dbb magazin 9/2024

STARTER 4 8 TOPTHEMA Gesundheitspolitik AKTUELL TARIFPOLITIK Einkommensrunde 2025 für Bund und Kommunen: Regionalkonferenzen starten im September 4 Beschäftigte des Bundes: Verhandlungen zur Tarifpflege 6 INTERVIEW Kerstin von der Decken, Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz 8 FOKUS GESUNDHEITSPOLITIK Finanzierung der Krankenhäuser: Reform im Gegenwind 10 REPORTAGE Gesundheitskioske: Bürgernahe Versorgung to go in Gefahr 13 STUDIE Häusliche Pflege: Hohe Belastung führt zu Erwerbsminderung 16 VORGESTELLT Ronald McDonald Haus Berlin: Eine Oase in Ausnahmesituationen 18 ONLINE Elektronische Patientenakte: Digitalisierungsprojekt in Quarantäne 24 INTERN JOB-PORTRAIT Der Lokführer: Mit launigen Durchsagen durch Berlin und Brandenburg 26 MITBESTIMMUNG Betriebsverfassungsrecht: Der tarifliche Regelungsvorbehalt im BetrVG 28 RECHT Im Dienst beleidigt: So handeln Sie richtig 30 SERVICE BEAMTE Serie zur Beihilfe: Wie bekomme ich mein Geld zurück? 40 Impressum 41 KOMPAKT GEWERKSCHAFTEN 44 13 Zerreißprobe für das Gesundheitssystem Das Gesundheitssystem in der Bundesrepublik wird immer teurer, die Ausgaben sind in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich gestiegen. Wurden 2002 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes noch etwa 225 Milliarden Euro ausgegeben, stieg die Summe bis 2022 auf rund 497,7 Milliarden. Zwar sind darin die Kosten für die Bekämpfung der Coronapandemie enthalten, die den Gesundheitsbereich besonders in den Jahren 2020 und 2021 erheblich mit Tests, Impfungen, Krankenhausaufenthalten und anderen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie belastet haben. Allein im Jahr 2020 schlug das mit rund 50 Milliarden Euro zusätzlich zu Buche. Dennoch sind die Trends deutlich: Demografische Faktoren führen zu höheren Kosten, da ältere Menschen tendenziell mehr medizinische Versorgung benötigen. Auch medizinischer Fortschritt ist nicht zum Nulltarif zu haben, neue Technologien und Behandlungsmöglichkeiten erhöhen die Gesamtkosten. Die Bundesregierung muss gegensteuern. Eine umfassende Reform der Krankenhausfinanzierung, ein Vorhaltebudget, das die finanzielle Abdeckung der vorgehaltenen Kapazitäten sicherstellen soll, sowie die Weiterentwicklung des bestehenden Systems der Fallpauschalen sollen die Finanzierung ambulanter Leistungen in Kliniken verbessern. Außerdem fordern Länder und Kommunen eine dauerhafte Kofinanzierung durch den Bund, um den Investitionsstau in den Krankenhäusern aufzulösen. In Anbetracht der Kostenexplosion sind Reformen dringend notwendig. Dennoch kommen nicht alle Vorschläge der Reform gut an. Kritiker befürchten besonders im Klinikbereich Verschlechterungen der Versorgungsleistungen. Und sobald Klinikzusammenlegungen und Spezialisierungen im Raum stehen, hat das auch Folgen für die Beschäftigten. Ferner besteht die Gefahr einer Zentrierung der Versorgung in großen Krankenhäusern, was ein weiter wachsendes Versorgungsgefälle zwischen Stadt und Land zur Folge hätte. Auf der Zielgeraden der Reformen ist also Augenmaß gefragt, damit die Last gerecht auf alle Schultern verteilt wird. br 24 Foto: Evgeniy Sergeev/Colourbox.de AKTUELL 3 dbb magazin | September 2024

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