REPORTAGE Öffentliche Bibliotheken im digitalen Kulturwandel Schwungvolle Transformation Bibliotheken und ihr digitales Angebot, das ist schon heute eine Erfolgsgeschichte. Ob in der Stadt, auf dem Land oder in den Metropolregionen – überall werden Lösungen gesucht und gefunden, Menschen an die Digitalisierung heranzuführen oder sie mit den digitalen Angeboten zu versorgen, die sie erwarten. Wie machen die öffentlichen Bibliotheken das und wie gehen sie auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden in ihrem Umfeld ein? Ein herrlicher Sommertag in Wuppertal, die Schulferien haben gerade begonnen. Die Stadtteilbibliothek Uellendahl, die sich mit dem Stadtteilbad die Räumlichkeiten teilt, öffnet nach der Mittagspause ihre Pforten. Und ist für die Kids aus der Umgebung heute interessanter als das Bad, denn sie bietet in ihrem Sommerferienprogramm: altersgerechte Videospiele. Kaum ist die Leinwand dafür aufgebaut, treten die ersten beiden Jungs, acht oder neun Jahre alt, gegeneinander an. Eine Einweisung in die Konsolen brauchen sie nicht mehr. Sie sind Stammgäste. Wuppertal, die größte Stadt im Bergischen Land, das zum Regierungsbezirk Düsseldorf gehört, versorgt mit seinen Kultur- und Bildungseinrichtungen knapp 360 000 Einwohner. Insgesamt zehn Stadtbezirke liegen an der namensgebenden Wupper und auf den umliegenden Höhen, und die Stadtbibliothek ist mit einer Zentralbibliothek sowie neun Zweigstellen in allen vertreten. Die Gesamtbevölkerung ist etwas älter als in anderen deutschen Großstädten, der Ausländeranteil etwas höher. Für die Bibliothek bedeutet das: Sie muss mit ihren Angeboten ein breites Spektrum an Interessen und Bedürfnissen abdecken, um der im Stadtgebiet herrschenden Vielfalt gerecht zu werden. Kuratierte Qualität Als Erstes ermöglichte sie mit der Onleihe das digitale Stöbern und Bestellen im Bibliotheksbestand rund um die Uhr. Hinzu kamen immer mehr Portale und Datenbanken zu unterschiedlichsten Medien und Themen: E-Books, Hörspiele, Filme, Dokus und Serien, Musik und Noten, Lexika und Quellenbestände für akademische Recherche. Außerdem die Vernetzung im Bergischen Raum zu Bergisch eMedien, Online-Sprachkurse für über 30 Sprachen, tagesaktuelle Zeitungen und Zeitschriften in 60 Sprachen aus mehr als 100 Ländern, digitale Tools zu Leseförderung oder Bewerbungstraining, Lernplattformen für Kinder und Jugendliche oder eine kuratierte Auswahl von „Geschichten für kleine Leute“ zwischen zwei und zwölf Jahren. 18 FOKUS dbb magazin | Oktober 2024
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