dbb magazin 10/2024

dringend notwendig. Sowohl durch höhere Einkommen als auch durch attraktive und flexible Arbeitszeitmodelle. So könne der öffentliche Dienst auch interessanter für Nachwuchskräfte werden. „Gerade für junge Menschen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft das entscheidende Kriterium bei der Jobwahl. Das alles werden wir mit Bund und Kommunen besprechen müssen.“ Geyer wies darauf hin, dass die Arbeitgeberseite unter enormem Druck steht: „Dass viele Kommunen klamm sind, ist leider schon fast ein Dauerzustand geworden – wir können aber nicht zulassen, dass das einseitig zulasten der Beschäftigten geht. Und wir alle haben jüngst erlebt, wie der Streit um den Haushalt die Ampel auf Bundesebene fast zerlegt hätte.“ Die Forderungen der Gewerkschaften würden kaum Jubel bei Kämmerern und Finanzministern auslösen. „Aber wenn dieses Land überhaupt eine Chance haben soll, die anstehenden Herausforderungen zu meistern, dann geht das nur mit einem stabilen, funktionsfähigen und motivierten öffentlichen Dienst. Das muss allen klar sein, ob in den Rathäusern oder in der Bundesregierung.“ Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Andreas Hemsing unterstrich: „Bei Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen ist Entlastung ein ganz wesentliches Thema – und zwar in allen Dienststellen und Betrieben des öffentlichen Dienstes. Klar ist aber: Die berechtigten Forderungen der Beschäftigten sind schon oft genug auf taube Ohren bei den Arbeitgebenden gestoßen. Deshalb müssen wir bereit sein, für unsere Anliegen einzustehen – nicht nur am Verhandlungstisch, sondern zur Not auch mit Protest auf der Straße.“ Die Beschäftigten könnten dabei auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung hoffen, denn dort seien es die Menschen ebenso leid wie unsere Kolleginnen und Kollegen, „dass unser kaputtgesparter öffentlicher Dienst nur noch für eine Schön-WetterDaseinsfürsorge taugt“. Roland Staude, der Vorsitzende des DBB Landesbundes Nordrhein-Westfalen (DBB NRW), betonte die Bedeutung der Einkommensrunde für Tarifbeschäftigte sowie Beamtinnen und Beamte gleichermaßen: „Auch wenn die Regelungen tatsächlich und rechtlich anders ausgestaltet sind als im Tarifbereich, muss natürlich am Ende auch für die Beamtinnen und Beamten eine angemessene Erhöhung der Besoldung sowie eine echte Entlastung stehen. Damit wir das schaffen, müssen wir jede Einkommensrunde als gemeinsames Projekt beider Statusgruppen begreifen und solidarisch gemeinsam für unsere Interessen eintreten.“ Waldemar Dombrowski, zweiter Vorsitzender und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb, stellte bei der Regionalkonferenz am 3. September 2024 in Hamm klar, dass ein funktionsfähiger öffentHamm Nürnberg BBB-Chef Rainer Nachtigall in Nürnberg. Der zweite Vorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb, Waldemar Dombrowski. © Friedhelm Windmüller (2) © Anestis Aslanidis (3) 8 AKTUELL dbb magazin | Oktober 2024

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