dbb magazin 11/2024

Einkommensrunde Bund und Kommunen Regionalkonferenzen mit klarer Tendenz Mehr Flexibilität, mehr Entlastung, mehr Geld: Die Beschäftigten haben dezidierte Vorstellungen davon, was sich ändern muss. Sie haben ihre Wünsche im Vorfeld der Forderungsfindung für die anstehende Einkommensrunde auf den dbb Regionalkonferenzen mit Vertretern der dbb Spitze diskutiert, zuletzt am 1. Oktober in Hamburg. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Regionalkonferenz am 30. September 2024 in Berlin. © Friedhelm Windmüller Die vielen Gespräche haben verdeutlicht, dass Bund und Kommunen bei der Einkommensrunde zwingend liefern müssen“, sagte dbb Tarifchef Volker Geyer. Mit Personalmangel und Aufgabenzuwächsen drohe der Staat als Arbeitgeber den Anschluss und damit den Wettbewerb um die besten Köpfe zu verlieren. „Moderne Arbeitszeitmodelle, die mehr Flexibilität ermöglichen, und eine spürbare Entgelterhöhung – das ist es, worüber wir zwingend sprechen müssen. Die Beschäftigten stehen bereit, um ihren berechtigten Forderungen auf der Straße Nachdruck zu verleihen, sollte das erforderlich werden.“ Für Waldemar Dombrowski, zweiter Vorsitzender des dbb und Fachvorstand Beamtenpolitik, ist es zentral, dass der Dienstherr die Arbeitszeit für Bundesbeamtinnen und -beamte endlich wieder zurückführt: „Seit 2006 arbeiten die Kolleginnen und Kollegen 41 Wochenstunden. Diese Sonderbelastung, die im Übrigen nur übergangsweise gelten sollte, gehört endlich abgeschafft. Außerdem erwarten wir, dass die Ergebnisse der Tarifrunde systemgerecht auch auf die Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger übertragen werden. Alle Statusgruppen stellen sich den gestiegenen Anforderungen und müssen gleichermaßen von Verbesserungen profitieren.“ Thomas Treff, Landesvorsitzender des dbb in Hamburg, unterstrich: „Die Lebenshaltungskosten steigen immer weiter. Ich denke da nur an die Mieten bei uns in der Hansestadt, und auch bundesweit sieht es in den städtischen Ballungsräumen nicht anders aus. Wer gutes Personal will, muss anständig bezahlen. An Aufgaben mangelt es nicht, wir leben in stürmischen Zeiten. Gerade deshalb ist es so wichtig, auch über Modelle zu sprechen, um die Beschäftigten zu entlasten. Wir brauchen alle an Bord, der Staat darf niemanden verheizen!“ „Die Arbeitgebenden dürfen auf keinen Fall die Chance verpassen, den öffentlichen Dienst wind- und wetterfest zu machen“, resümierte Kai Tellkamp, dbb Landesvorsitzender von SchleswigHolstein. Lobende Worte für das Format der Regionalkonferenz fanden Dietmar Knecht, dbb Vorsitzender von Mecklenburg-Vorpommern, und Olaf Wietschorke, Landesvorsitzender dbb bremen: „Es ist wichtig, dass die Basis zu Wort kommt und es eine überregionale Plattform für konstruktiven Austausch gibt.“ Bei den Regionalkonferenzen wurde auch der Wunsch der Beamtinnen und Beamten des Bundes und der Kommunen sehr deutlich, dass die Einkommensrunde 2025 durch eine deutliche lineare Forderung geprägt sein sollte. Ganz zentral geht es den Beamten neben der Rückführung der Arbeitszeit um den Ausgleich der erheblichen Kaufkraftverluste und die Teilhabe an der allgemeinen Einkommensentwicklung. Die Bundesbeamtengewerkschaften im dbb haben entsprechende Forderungen eingebracht. Zielsetzung ist eine Teilhabe an der allgemeinen Einkommensentwicklung durch eine deutliche lineare Anpassung der Besoldung und Versorgung. Um das durchzusetzen, ist es unerlässlich, dass sich Beamtinnen und Beamte – auch diejenigen im Ruhestand – zahlreich an den bundesweit stattfindenden Kundgebungen und Protesten beteiligen. _ 6 AKTUELL dbb magazin | November 2024

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