dbb magazin 6/2019 - page 42

mitgliedsgewerkschaften
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VBE
Digitalisierung an Schulen
zu langsam
Ob Ausstattung der Schulen
oder Vorbereitung der Lehr-
kräfte: Laut einer vom Verband
Bildung und Erziehung (VBE) in
Auftrag gegebenen forsa-Um-
frage geht die Digitalisierung
an Schulen in Deutschland nur
sehr langsam voran.
„Um den an Schule gestellten
Ansprüchen gerecht zu wer-
den, braucht es endlich mehr
als Sonntagsreden und einzel-
ne Leuchtturmprojekte“, sagte
der VBE-Bundesvorsitzende
Udo Beckmann bei der Vorstel-
lung der Studie. Zwar würden
durch den Digitalpakt inner-
halb der nächsten fünf Jahre
fünf Milliarden Euro an Bun-
desmitteln investiert. Der tat-
sächliche Bedarf liege jedoch
deutlich höher. „Neben den
Geldern des Bundes für den
Digitalpakt braucht es kräftige
Investitionen der Länder und
Kommunen“, so der VBE-Chef.
Die bundesweit repräsentative
forsa-Umfrage unter 1232
Schulleitungen hatte unter an-
derem ergeben, dass es nur an
jeder dritten Schule in allen
Klassen- und Fachräumen Zu-
gang zum schnellen Internet
und WLAN gibt. Ebenfalls nur
jede dritte Schulleitung sagte,
dass es mindestens einen Klas-
sensatz an digitalen Endgerä-
ten für die Schülerinnen und
Schüler gibt. Zudem stehen an
einem Drittel der Schulen für
Lehrkräfte keine dienstlichen
Computer zur Verfügung.
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Udo Beckmann,
Bundesvorsitzender des VBE
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komba gewerkschaft
Mehr Flexibilität für
Arbeitnehmer
Andreas Hemsing, Bundesvor-
sitzender der komba gewerk-
schaft, sieht Raum für Verbes-
serungen bei der Arbeitneh-
mermobilität innerhalb der
EU. Am 11. April 2019 erklärte
er dazu in Berlin: „Das Recht
der EU-Bürger, überall in Euro-
pa leben und arbeiten zu kön-
nen, ist eine europäische
Grundfreiheit. Vor allem in
den Pflegeberufen brauchen
wir mehr Mobilität. Beson-
ders in den Grenzregionen
müssen wir Barrieren ab­
bauen.“
Die komba sieht die Chance,
in Ländern, die einen entspre-
chenden Fachkräftemangel
haben, diesem zumindest teil-
weise entgegenzuwirken und
damit Arbeitsverdichtung zu
vermindern. „Zudem ist dies
ein taugliches Instrument, um
Arbeitslosigkeit in anderen
Ländern vorzubeugen. Die
komba ist Interessenvertre-
tung für Kolleginnen und Kolle-
gen auch aus anderen EU-Staa-
ten. Gewerkschaften sind für
alle Beschäftigten da, unab-
hängig von ihrer Herkunft“,
betonte Hemsing.
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DPhV
Gesamtgesellschaftliche
Debatte über das Abitur
Die Bundesvorsitzende des
Deutschen Philologenverban-
des (DPhV), Susanne Lin-Klit-
zing, hat angesichts der bun-
desweiten Diskussion um das
diesjährige Mathe-Abitur am
7. Mai 2019 gefordert, die ge-
sellschaftliche Funktion des
Abiturs neu zu bestimmen.
„Die verschiedenen Interessen
der Politik, der Wissenschaft,
der Wirtschaft, der Lehrkräfte
am Gymnasium und nicht zu-
letzt der jungen Generation,
die jetzt gerade aufbegehrt,
müssen neu abgestimmt
werden“, so Lin-Klitzing. „In
welchem Umfang sollen Abi­
turienten allgemeines und ge-
sellschaftlich anschlussfähiges
Wissen haben? Auf welchem
Niveau sollen sie Positionen
einnehmen, sie argumentativ
vertreten und auch wieder in-
frage stellen können? Oder sol-
len sie primär funktionsgerecht
in ein bestehendes Wettbe-
werbssystem integrierbar sein?
Diese Fragen wurden bisher
nicht breit genug diskutiert.“
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Susanne Lin-Klitzing,
Bundesvorsitzende des DPhV
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Andreas Hemsing,
Bundesvorsitzender der
komba gewerkschaft
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dbb rheinland-pfalz
Gewerkschaftstag erarbeitet Forderungspapier
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Die stellvertretenden Landesvorsitzenden Robert Tophofen (DPhV),
Hans-Dieter Gattung (BSBD), Elke Schwabl (DSTG) und Peter Mertens
(DVG), Landesvorsitzende Lilli Lenz (komba) sowie der stellvertretende
Landesvorsitzende Lars Lamowski (VBE), von links
© FriedhelmWindmüller
Der Gewerkschaftstag des dbb rheinland-pfalz hat am 15. Mai
2019 ein umfangreiches Forderungspapier für bessere Arbeitsbe-
dingungen im öffentlichen Dienst beschlossen. Die knapp 200
Delegierten setzten ihr Vertrauen wie schon 2009 und 2014 auch
für die neue fünfjährige Amtszeit in die Verwaltungsfachwirtin
Lilli Lenz als dbb Landesvorsitzende. Deren vorherige Amtsperio-
de war sowohl geprägt durch hartes politisches Ringen um besse-
re Besoldung und Versorgung als auch durch aktionsintensive
Tarifrunden. Beides gipfelte in dem guten Ländertarifergebnis
2019 und dessen Übertragung auf die Beamtenbesoldung und
-versorgung in Rheinland-Pfalz – zuzüglich eines außerordent­
lichen „2x2 %-Aufholbetrags“. Lenz: „Wir haben uns mit unseren
Argumenten durchgesetzt. Endlich steigt Rheinland-Pfalz vom
hinteren Platz im Bund-Länder-Besoldungsvergleich auf.“ Die
neue Landesleitung des dbb rheinland-pfalz werde weiterhin für
einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst eintreten.
Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach lobte das Engage-
ment des Landesbundes und der Landesvorsitzenden: „Man
braucht Geduld und Ausdauer für den Einsatz für die Kolleginnen
und Kollegen. Diesen langen Atem, liebe Lilli, hast du mit deinem
Team in den vergangenen Jahren gehabt. Ihr wurdet und werdet
nicht müde, auf die besonderen Herausforderungen der Zukunft
des öffentlichen Dienstes hinzuweisen und die entsprechenden
Forderungen an die Politik weiterzugeben.“
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