Rahmenbedingungen zur Ver
fügung zu stellen. „On top“
können die Herausforderun-
gen der Digitalisierung nicht
gemeistert werden.
Ein freier Zugang zu und die
Vernetzung von Mediendaten
banken ist die Grundvorausset
zung moderner Bildung im 21.
Jahrhundert. Durch die Schaf
fung von entsprechenden me
thodischen und pädagogisch
strukturierten digitalen Materi
alpools sollten Synergien ent
sprechend genutzt werden.
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Digitalpakt Schule
Mittlerweile haben Bund und
Länder dem „Digitalpakt Schu
le“ zugestimmt: Mit insgesamt
fünf Milliarden Euro will der
Bund die Länder unterstützen,
um den 40000 Schulen in
Deutschland eine bessere
digitale Ausstattung zu ermög
lichen. Voraussetzung dafür ist
die beschlossene Grundgesetz
änderung, die es dem Bund er
möglicht, den Ländern künftig
Finanzhilfen zur Steigerung der
Leistungsfähigkeit der kommu
nalen Bildungsinfrastruktur zu
gewähren. Mit einer weiteren
Änderung ist zudem geregelt,
dass die Mittel des Bundes zu
sätzlich zu eigenen Mitteln der
Länder bereitgestellt werden.
Die Investitionen der Länder
belaufen sich auf mindestens
500 Millionen Euro. In der Um
setzung wird der Bund Mittel
für die digitale Infrastruktur
bereitstellen, während die
Länder pädagogische Konzepte
entwickeln und sich um die
Qualifizierung von Lehrkräften
kümmern. Außerdem stellen
sie mit den Kommunen Be
trieb, Support und Wartung
sicher und entscheiden, ob und
wie mobile Endgeräte in ihren
Lernmittelregelungen berück
sichtigt sind.
„Die Mittel aus dem Digital
pakt müssen vor allem in die
jeweiligen digitalen Netzwerk
strukturen vor Ort an jeder
Schule fließen“, sagt Jürgen
Böhm, stellvertretender Bun
desvorsitzender des dbb und
Bundesvorsitzender des Ver
bandes Deutscher Realschul
lehrer (VDR). Der Mehrwert
der Digitalisierung gerade im
Bildungsbereich liege in der
Vernetzung und Verknüpfung
von Informationen und Wissen.
„Diese vielfältigen Möglichkei
ten der digitalen Welt müssen
den jungen Menschen eröffnet
werden und die jungen Men
schen müssen in der Lage sein,
sich in dieser digitalen Welt zu
orientieren.“ Dabei sei der Digi
talisierungsprozess an den
Schulen durch pädagogische
Maßnahmen der Medienbil
dung, der politischen Bildung
und der ethischen Grund
bildung zu unterstützen.
Dazu brauche man ne
ben den technischen
Rahmenbedingungen ausgebil
dete Lehrkräfte, pädagogische
Freiräume und Unterstützungs
systeme, denn „allein das digi
tale Endgerät macht noch
längst keine Digitalisierung“!
Für Susanne Lin-Klitzing, Bun
desvorsitzende des Deutschen
Philologenverbandes (DPhV),
braucht es neben der digitalen
Infrastruktur auch belastbare
Rechtsnormen, damit Lehrkräf
te digitale Medien sinnvoll im
Unterricht einsetzen können:
„Für Lehrerinnen und Lehrer
und für die Lernenden muss in
den Bereichen des Datenschut
zes, des Urheberrechts und des
Lizenzrechts maximale Rechts
sicherheit bestehen. Zudem
müssen entsprechende viel
fältige digitale Arbeits- und
Unterrichtsmittel kostenfrei
bereitgestellt werden, eine
adäquate Ausbildung der zu
künftigen Lehrkräfte selbstver
ständlich sein und für die im
Dienst befindlichen Lehrkräfte
gute Fortbildungen angeboten
und zeitliche Freiräume dafür
geschaffen werden.“
Udo Beckmann, Bundesvorsit
zender des Verbandes Bildung
und Erziehung (VBE), sieht
ebenfalls Verbesserungspoten
zial bei der Digitalisierung von
Schule: „Unsere imMai veröf
fentlichte forsa-Umfrage zeigt
deutlich, dass Ausstattung und
Infrastruktur dringend verbes
sert werden müssen. Was da
bei aber nicht vergessen wer
den darf, ist die Fortbildung
der Lehrkräfte, denn sie sehen
die Vorteile des Einsatzes digi
taler Endgeräte, können diese
aber aufgrund fehlender aus
gearbeiteter pädagogischer
Konzepte noch nicht einsetzen.
Leitlinie muss aber der Primat
der Pädagogik sein, sodass die
Digitalisierung nur da Einzug
ins Klassenzimmer halten darf,
wo sie auch einen tatsächli
chen Mehrwert bringt. Außer
dem wichtig ist, dass insbeson
dere Schulleitungen besser
dabei unterstützt werden, Ver
waltungsvorschriften, wie die
EU-Datenschutz-Grundverord
nung, umzusetzen.“
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dbb magazin | Juni 2019
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