Kommunikationsprofis für den öffentlichen Dienst gewinnen
Schafft den
„Social-Media-Sachbearbeiter“
ab!
Der öffentliche Dienst braucht jetzt und in Zukunft Kommunikationsprofis für die Öffentlichkeits
arbeit in sozialen Netzwerken. Doch diese haben Erwartungen an einen attraktiven Arbeitgeber
oder Dienstherrn. Drei Empfehlungen für die externe Bewerber(innen)-Suche.
Man kann sich Polizeiarbeit
ohne Social Media im Jahr 2019
kaum noch vorstellen: Über
Facebook, Twitter, Instagram
und Co. suchen Polizeibehör
den Zeugen und Hinweise, ge
ben Verhaltensregeln (etwa bei
Großveranstaltungen) vor, wer
ben um Nachwuchskräfte. Mit
Erfolg: In Zeiten, in denen ge
rade Jüngere nicht mehr unbe
dingt Zeitung lesen oder klas
sisch fernsehen, erreicht die
Polizei Bürgerinnen und Bürger
über Social Media schnell, di
rekt und kostengünstig. Doch
die Ordnungshüter(innen) sind
nur ein Beispiel. Mittlerweile
nutzen fast alle Behörden auf
Bundes-, Landes- und Kom
munalebene diesen direkten
Zugang für ihre Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, den Bür
gerservice und die Nachwuchs
gewinnung.
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Kommunikation
braucht Kompetenz
Noch nicht alle Behörden
organisieren sich in Sachen
Social Media gleich professio
nell: Während einige Häuser
für die Aufgabe mehrköpfige
Redaktionen eingerichtet ha
ben oder gar Newsrooms auf
bauen, läuft das Posten von
Beiträgen andernorts eher
„nebenbei“ durch Bediens
tete, die eigentlich andere
Aufgaben haben. Zwar sind
verschiedene Organisations
formen denkbar. Fest steht
jedoch: Social-Media-Kommu
nikation ist in den letzten Jah
ren gleichermaßen wichtiger,
komplexer und zeitaufwen
diger geworden – jedenfalls
dann, wenn man sie ernsthaft
und zielgerichtet betreibt.
Zahlreiche Kompetenzen sind
gefragt: Social-Media-Verant
wortliche müssen sich im So
cial Web für die Behörde äu
ßern können und dürfen. Sie
müssen einschätzen können,
wie eine bestimmte Ankündi
gung im Netz ankommt und
wie man sie formulieren soll
te. Sie müssen sich mit ver
schiedenen Plattformen aus
kennen und immer auf dem
Laufenden bleiben. Sie müs
sen Bilder und Videos erstel
len oder beschaffen. Und sie
müssen auch in interner Kom
munikation fit sein. Die Tätig
keit gleicht sich sowohl vom
standpunkt
© Colourbox.de/Phovoir
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dbb magazin | Juni 2019