reportage
bal Playern wie Deutsche Post
DHL und Telekom international
geprägt und auch in der Ver
waltung entsprechend gefor
dert.
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Delegationsreisen zu
ausgewählten Themen
Neben „Nice to work with you!“
bietet die Stadt ihren Mitarbei
terinnen und Mitarbeitern den
europäischen Austausch auch
in Form von fachlich orientier
ten Gruppen-Hospitanzen an:
Bei „EurOpen“ werden fachbe
zogene und gruppenorientierte
Aufenthalte zu Themen organi
siert, beispielsweise zu Inklusi
on, Digitalisierung oder Bürger
service. Im Vordergrund der
Delegationsaufenthalte steht,
für die kommunale Praxis rele
vante Themen auszuarbeiten
– „so erhalten beide Städte ei
nen nachhaltigen Nutzen von
dem Programm“, erläutert
Bockshecker.
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„Europa-Praktikanten
sind Botschafter“
Organisatorisch angesiedelt
sind Bonns Europa-Praktika im
Referat Stadtförderung. Refe
rent Hans Jürgen Hartmann
und sein Team bilden quasi
das logistische Rückgrat der
Erasmus+-Projekte, kümmern
sich um Fördergelder, Partner
schaften und letztlich natür
lich auch die Einsatzplanung
und -koordination. Teilnehmen
dürfen alle Interessierten aus
der gesamten Stadtverwaltung
und den kommunalen Betrie
ben. An-, Abreise und Unter
kunft müssen von den Europa-
Praktikanten bei „Nice to work
with you!“ in Eigenregie orga
nisiert werden, die Gruppenrei
sen-Logistik übernimmt das
Amt. „Europa-Praktikanten
sind keine Touristen, sie sind
Botschafter, die zusehen, zu
hören, sich austauschen und
natürlich für ihre Heimat spre
chen und werben“, stellt Hans
Jürgen Hartmann klar. „Bei den
Aufenthalten, meist zwischen
drei Wochen und maximal drei
Monaten, wird kollegiale Zu
sammenarbeit praktiziert, und
die Betonung liegt selbstver
ständlich auf Arbeit.“ Im Rah
men der „job shadowings“
sammelten die Kolleginnen
und Kollegen wertvolle prakti
sche Erfahrungen, die sie dann
in obligatorischen Berichten
und Präsentationen in der Hei
matdienststelle vortragen und
teilen. „So profitieren sehr vie
le von jedem einzelnen Europa-
Praktikum“, sagt Hans Jürgen
Hartmann. „Eine Stadtverwal
tung, deren Beschäftigte sich
im Ausland selber schlauma
chen und von den Erfahrungen
anderer profitieren, kann sich
oft Gutachter und Berater spa
ren“, erklärt Hartmann. Und
noch nie sei es vorgekommen,
dass eine Praktikantin oder ein
Praktikant nicht „mit ganzem
Herzen und voller Begeiste
rung für Europa“ wieder nach
Hause gekommen sei. Auch
eine „gewisse Erdung“ sei zu
beobachten, weiß Hartmann
zu berichten, insbesondere bei
jenen, die sich auf den Weg
Richtung Osteuropa machten,
wo Einkommen, Arbeitsbedin
gungen und Lebensstandards
allgemein noch lange nicht auf
dem gesamteuropäischen Ni
veau angelangt seien. Für alle,
die die Bonner Verwaltung
auch einmal für ein Praktikum
bei den europäischen Nach
barn verlassen wollen, hat der
Koordinator der Stadtförde
rung gute Nachrichten: Der Eu
ropa-Austausch wird mindes
tens bis 2020 fortgesetzt.
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Klimawandel und
digitale Verwaltung
So wie Jörg Dahmen. „Eigent
lich dachte ich ja erst, ich bin
viel zu alt für ein Praktikum“,
erinnert sich der Stadtgärtner
und Ausbilder. Aber bestärkt
von Kollegen und Vorgesetz
ten, gab er sich schließlich ei
nen Ruck – denn groß war sein
Interesse herauszufinden, wie
die Stadtgärtner in den wär
meren Gefilden Europas arbei
ten und mit den Auswirkungen
des Klimawandels umgehen.
„Das kommt schließlich alles
auch auf uns hier zu, da muss
man sich nichts vormachen“,
erklärt Dahmen seine Motiva
tion. Und so landete der Bon
ner Stadtgärtner schließlich
eines schönen Tages vor zwei
Jahren auf der portugiesischen
Insel Madeira im Atlantischen
Ozean. „Als Fremder gekom
men und einen Monat später
als Freund gegangen“, fasst
Dahmen seinen Arbeitsbesuch
zusammen. „Zwischendurch
habe ich natürlich total viel ge
arbeitet, gesehen und gelernt
– Pflanzenarten, nächtlicher
Baumschnitt, Bodenerosion,
weil immer mehr Farmer in
den Tourismus gehen und sich
nicht mehr um die landwirt
schaftlichen Flächen kümmern,
wie Madeiras Verwaltung dar
auf reagiert, wachsende Wald<<
2013 stellte Bonns damaliger Personaldezernent und heutiger Stadtdirektor Wolfgang Fuchs (2. von rechts) die
Weichen in Richtung Europa. Heute begrüßt er bei den Europäischen Abenden regelmäßig Kolleginnen und Kolle
gen, die von ihren Besuchen in anderen europäischen Verwaltungen und Behörden berichten.
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„Von jedem einzelnen Europa-Praktikum profitieren ganz viele Men
schen“, sagen Ralf Bockshecker, Abteilungsleiter im Personal- und Orga
nisationsamt (rechts), und Europa-Koordinator Hans Jürgen Hartmann
vom Amt für Stadtförderung.
© Stadt Bonn
© Britta Ibald
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dbb magazin | Mai 2019