dbb magazin 5/2019 - page 35

Gleichstellung in der digitalen Verwaltung
Vertrauen ist Grundlage für hohe Leistungsbereitschaft
„Führungskräfte, die ihren
Beschäftigten großes Vertrau­
en entgegenbringen, werden
mit hoher Leistungsbereit­
schaft belohnt“, zeigte sich
die Vorsitzende der dbb bun­
desfrauenvertretung, Helene
Wildfeuer, auf dem Behör­
denspiegel-Kongress „Digi­
taler Staat“ am 3. April 2019
in Berlin überzeugt.
Neben der Bereitstellung
der digitalen Infrastruktur,
der technischen Ausstattung
und der IT-Sicherheit müssten
auch die Rahmenbedingungen
für mobiles und flexibles
Arbeiten im Team geregelt
werden. Dazu gehörten allge­
meingültige Kontrollmecha­
nismen ebenso wie flankie­
rende Resilienz-Schulungen
für Beschäftigte und Füh­
rungskräfte, um die Team­
mitglieder vor „Selbstausbeu­
tung“ zu bewahren. „Mobil
und flexibel zu arbeiten darf
nicht heißen, allzeitbereit und
immer verfügbar zu sein. Das
führt nicht zu einer generellen
Leistungssteigerung, sondern
langfristig zu höheren Kran­
kenständen und damit zu we­
niger Leistungsfähigkeit der
Beschäftigten. Hier sind die
Betriebsräte gefragt, dem
Aufweichen der Arbeits­
schutzregelungen entgegen­
zuwirken“, so Wildfeuer.
frauen
Wiedereinstieg erfolgreich gestalten
Keine berufliche Unterbrechung ist zu lang
Seit über zehn Jahren verhilft das breit angelegte
Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frau­
en und Jugend (BMFSFJ) und der Bundesagentur für
Arbeit (BA) Frauen und Männern zu einem perspek­
tivreichen Wiedereinstieg in das Berufsleben.
Die dbb bundesfrauenvertre­
tung unterstützt die Initiative
als einen wichtigen Bestandteil
der Fachkräftegewinnung –
auch mit Blick auf die öffentli­
che Verwaltung. „Oft stolpern
Frauen beimWiedereinstieg
nach einer Elternzeit über
unüberwindbare Hürden,
mit dem Aktionsprogramm
„Perspektive Wiedereinstieg“
schließt das Bundesfrauenmi­
nisteriummit Unterstützung
der Bundesagentur für Arbeit
hier eine wichtige Lücke“,
machte Milanie Hengst, Mit­
glied der Geschäftsführung der
dbb bundesfrauenvertretung,
am 14. März 2019 am Rande
der Auftaktveranstaltung zur
neuen Förderphase im Rahmen
von „Perspektive Wiederein­
stieg“ in Berlin deutlich.
Sie nutzte die Gelegenheit,
sich mit den zuständigen Pro­
jektverantwortlichen Sabine
Christen (BMFSFJ) und Judith
Wüllerich (BA) über die Heraus­
forderungen und Potenziale der
Digitalisierung der Arbeitswelt
im Hinblick auf Frauenkarrieren
auszutauschen. „Mit mobilen
und flexiblen Arbeitszeitarran­
gements kann der Übergang
nach einer Elternzeit oder einer
längeren beruflichen Auszeit
fließender gestaltet werden.
Gleichzeitig erleichtern digitale
Weiterbildungsmöglichkeiten
neue Ansätze für Qualifizierung
während einer Berufspause“, so
Hengst.
Wesentlicher Baustein des
Aktionsprogramms ist das
Internet-Portal perspektive-
wiedereinstieg.de, das Wieder­
einstiegsinteressierten um­
fangreich informiert. Arbeit-
gebende erhalten dort Infor­
mationen, wie sie die Zielgrup­
pe wirkungsvoll ansprechen
und einbinden.
Im Bundesprogramm „Per­
spektive Wiedereinstieg –
Potenziale erschließen“, das
ein weiterer Baustein sowie
Herzstück des Aktionspro­
gramms ist und aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds
finanziert wird, werden Frauen
und Männer bundesweit mit
Aktivierungs-, Beratungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen
sowie einem ergänzenden
Coaching bei ihrer Rückkehr in
das Berufsleben begleitet.
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Streiten für einen erfolgreichen Wiedereinstieg: Milanie Hengst (Dritte
von links) Seite an Seite mit den Projektverantwortlichen der „Perspek­
tive Wiedereinstieg“.
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Auch neue Konzepte der Arbeitsorganisation gehörten zu den Themen
des Podiums, auf dem Helene Wildfeuer (Mitte) mitdiskutierte.
© dbb bundesfrauenvertretung
© Toby Giessen / Behördenspiegel
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