dbb magazin 4/2019 - page 9

nachrichten
Bundesfernstraßenreform
Eingruppierung auf der Zielgeraden
Der dbb ist den gesteckten Zielen bei der Eingruppierung für die
Beschäftigten der Autobahn GmbH des Bundes mit den Verhandlun­
gen vom 18. März 2019 nähergekommen.
„Jetzt fehlen noch die letzten
Detailabstimmungen“, sagte
der dbb Verhandlungsführer
Volker Geyer. „In der vorläufigen
Schlussrunde dieser Verhand­
lungsgruppe am 5. April 2019
erwarten wir bei der Eingruppie­
rung abschließende Verhand­
lungsergebnisse, die von den
Beschäftigten in den Bereichen
Planung, Bau, Betrieb und Unter­
haltung der Bundesautobahnen
positiv bewertet werden kön­
nen“, machte der stellvertreten­
de Bundesvorsitzende und Fach­
vorstand Tarifpolitik des dbb
die Erwartungshaltung an die
Arbeitgeber klar.
Nachdem in der vorangegan­
genen Verhandlungsrunde am
13. Februar 2019 bereits eine Eini­
gung auf die künftige Eckeingrup­
pierung in die Entgeltgruppe 6
von ausgebildeten Straßenwär­
tern sowie von Beschäftigten im
Werkstattbereich mit entspre­
chender Berufsausbildung und
Tätigkeit erzielt werden konnte,
sind die Arbeitgeber jetzt auf For­
derungen nach bestimmten Funk­
tionsmerkmalen im Straßenbe­
triebsdienst und ihre tarifliche
Bewertung eingegangen. Diese
Abstimmungen betreffen zum
Beispiel Beschäftigte in der Bau­
überwachung, als Verwalter des
Gerätehofs, als Leiter einer Kolon­
ne beziehungsweise Kolonnen­
führer und auch die Operatoren in
der Verkehrsleitstelle.
Die noch vorläufigen Verhand­
lungsergebnisse zur Eingruppie­
rung ergeben dabei mittlerweile
ein stimmiges Bild von der künf­
tigen aufgabengerechten Ein­
gruppierung. Für den Bereich
Straßenbetriebsdienst noch aus­
zugestalten sind die Merkmale
und die Heraushebungskriterien
zur Eingruppierung von Leitungen
und stellvertretenden Leitungen
von Autobahnmeistereien. Hierü­
ber besteht mit den Arbeitgebern
grundsätzlich bereits ein gemein­
sames Verständnis, das in den
weiteren Verhandlungen noch
umzusetzen ist.
Von der dbb Verhandlungskom­
mission mit den Vertretern von
VDStra., komba und BTB wird ne­
ben der Aufwertung der insoweit
speziellen Tätigkeitsmerkmale
unter anderem für Meister und
Techniker sowie für Ingenieure
weiterhin eine bessere Durchläs­
sigkeit bei der Eingruppierung
und für Höhergruppierungen ge­
fordert. Mit der Durchlässigkeit
soll sichergestellt werden, dass
neben den formal entsprechend
ausgebildeten Beschäftigten
auch die mit den einschlägigen
Aufgaben betrauten Beschäftig­
ten ohne diese Ausbildung die­
selbe Eingruppierung beanspru­
chen können.
Die Verhandlungen werden im
April 2019 in Berlin fortgesetzt.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Soziale Berufe aufwerten
Am 25. Februar 2019 ist der dbb Fachvorstand Ta­
rifpolitik Volker Geyer in Berlin mit der Parlamen­
tarischen Staatssekretärin im Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ),
Caren Marks, zu einem Gespräch zusammenge­
troffen. Kernthemen waren die SGB-VIII-Reform,
das Gute-Kita-Gesetz und die Fachkräfteoffensive
für Erzieherinnen und Erzieher.
Im Koalitionsvertrag für die
19. Legislaturperiode wurde
vereinbart, die Kinder- und
Jugendhilfe weiterzuentwi­
ckeln. Insbesondere der Kin­
derschutz und die Unterstüt­
zung von Familien sollen
verbessert werden. Basis
für diese Modernisierung
der Kinder- und Jugendhilfe
ist ein breiter Beteiligungs­
prozess unter anderemmit
Wissenschaft und Praxis
der Kinder- und Jugendhilfe,
Behindertenhilfe sowie den
Ländern und Kommunen,
an dem sich der dbb stärker
beteiligen möchte.
Am 14. Dezember 2018 hat
der Deutsche Bundestag das
Gesetz zur Weiterentwicklung
der Qualität und zur Teilhabe in
der Kindertagesbetreuung, das
sogenannte Gute-Kita-Gesetz,
beschlossen. Das Gesetz ist
zum 1. Januar 2019 in Kraft
getreten. Mit dem Gute-Kita-
Gesetz beteiligt sich der Bund
erstmals in einer Größenord­
nung von 5,5 Milliarden Euro bis
2022 an der Weiterentwicklung
der Qualität in der Kindertages­
betreuung. Ziel ist es, dauerhaft
und verlässlich die frühkindli­
che Bildung in Deutschland zu
unterstützen. Darüber hinaus
möchte das BMFSFJ mit einer
Fachkräfteoffensive mehr Erzie­
herinnen und Erzieher gewin­
nen und im Beruf halten. Volker
Geyer begrüßte, dass mit dem
Gute-Kita-Gesetz endlich mehr
Geld in frühkindliche Bildung,
Erziehung und Betreuung inves­
tiert wird. Aus Sicht des dbb ist
insbesondere eine bessere Be­
zahlung für Erzieherinnen und
Erzieher überfällig, um die drin­
gend benötigten Fachkräfte zu
gewinnen. Perspektivisch müss­
ten bundesweit geltende Quali­
tätsstandards entwickelt und
die Finanzierung über das Jahr
2022 hinaus sichergestellt wer­
den, damit die Länder nicht vor­
rangig in die Beitragsfreiheit
statt in die Kita-Qualität inves­
tierten.
Geyer begrüßte die geplante
Aufwertung der Sozialen Beru­
fe durch eine eigene Projekt­
gruppe imMinisterium. „Wir
engagieren uns seit Jahren für
das Thema. Es ist gut, wenn
das BMFSFJ dieses Anliegen
nun mit einem Team unter­
stützt“, so Geyer. Staatssekre­
tärin Marks zeigte sich aufge­
schlossen für eine stärkere
Zusammenarbeit mit dem
dbb in diesem Bereich.
<<
dbb Fachvor­
stand Volker
Geyer und
Caren Marks,
Parlamentari­
sche Staatsse­
kretärin im Bun­
desministerium
für Familie, Se­
nioren, Frauen
und Jugend
(BMFSFJ)
© Jan Brenner
© Colourbox.de / Zhanna Tretiakova
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