dbb magazin 5/2019 - page 12

Der öffentliche Dienst kann
und muss Vorreiter für eine
moderne, vielfältige, agile und
digitale Arbeitswelt sein, for­
derte dbb Chef Ulrich Silber­
bach zum Auftakt des Forums.
„Die digitale Transformation
des öffentlichen Dienstes wird
die Arbeitswelt der Kollegin­
nen und Kollegen über Jahre
prägen und entscheidend ver­
ändern. Den Personalvertre­
tungen kommt dabei die Mam­
mutaufgabe zu, an der Seite
der Beschäftigten zu stehen
und sie sicher durch diesen
Prozess zu begleiten. Von es­
senzieller Bedeutung für das
Gelingen der Digitalisierung
ist deshalb ein partnerschaft­
liches Miteinander zwischen
Dienststellenleiter und Perso­
nalrat, aber auch zwischen Per­
sonalrat und Beschäftigten.“
Die Mitbestimmungsgremien
müssten dabei nicht nur die
Interessen der Kolleginnen und
Kollegen im Auge behalten,
sondern auch in ihren eigenen
Arbeitsprozessen neue digitale
Methoden und Instrumente
wirkungsvoll zum Einsatz brin­
gen, erläuterte Silberbach. Für
eine zukunftsfähige Mitbe­
stimmung sei zugleich eine
Modernisierung der rechtli­
chen Rahmenbedingungen er­
forderlich. Die Modernisierung
des Bundespersonalvertre­
tungsgesetzes müsse jetzt
zügig in Angriff genommen
werden. „Momentan sind wir
weit von der aktuellen Verwal­
tungswirklichkeit entfernt“,
mahnte der dbb Chef.
<<
Mayer: Gesetze
gemeinsam gestalten
„Digitalisierung ist ein Prozess,
bei dem Kontinuität eine wich­
tige Rolle spielt. Deshalb ist es
richtig, dass sich der dbb im ak­
tuellen Forum Personalvertre­
tungsrecht nach zwei Jahren
erneut mit dem Thema be­
schäftigt, um die Bedürfnisse
der Beschäftigten eng im Blick
zu halten“, zeigte sich der par­
lamentarische Staatssekretär
im Bundesministerium des
Innern, für Bau und Heimat
(BMI), Stephan Meyer, in sei­
nem Grußwort überzeugt.
Ausführlich informierte der
Staatssekretär über die anste­
hende Novellierung des Bun­
despersonalvertretungsgeset­
zes. Dessen Eckpunkte würden
noch in diesem Frühjahr ausge­
arbeitet. „Ohne vorzugreifen,
kann ich schon jetzt sagen,
dass wir jede Menge Detail­
arbeit vor uns haben werden,
weil der dbb und die Gewerk­
schaften sehr nachhaltige For­
derungen erhoben haben.“
Bei der Novellierung des rund
45 Jahre alten Personalvertre­
tungsgesetzes, das seit Inkraft­
treten nur im Detail nderun­
gen und Ergänzungen erfahren
habe, folge das BMI vier großen
thematischen Leitlinien: „Ver­
besserung der Lesbarkeit und
größere Nutzerfreundlichkeit,
Angleichung zum Betriebs­
verfassungsgesetz, wo diese
sinnvoll erscheint, mehr Rechts­
sicherheit durch Berücksichti-
gung höchstrichterlicher Recht­
sprechung sowie die bessere
Einbindung der Personalvertre­
ter in alle Digitalisierungspro­
zesse.“ Ziel der Gesetzesnovelle
sei, einen Rechtsrahmen zu
schaffen, der mindestens für
die kommenden zehn Jahre sta­
bil bleibt. „Deshalb ist es mir
besonders wichtig, dass auch
Interessenvertreter wie der dbb
blickpunkt
<<
Ulrich Silberbach
<<
Stephan Mayer
12. dbb Forum Personalvertretungsrecht
Auf demWeg in die Digitalisierung
Die Anforderungen der Digitalisierung standen am 8. und 9. April 2019 im dbb forum berlin im Fokus
des 12. dbb Forums Personalvertretungsrecht. Mehr als 250 Personalrätinnen und Personalräte aus
allen Bereichen des öffentlichen Dienstes diskutierten unter demMotto „Auf demWeg in die Digita­
lisierung. Ihr Personalrat. Auf Ihrer Seite“. Digitalisierungsaspekte wie neue Medien, neue Arbeitsfor­
men, Datenschutz, Qualifizierung und neue Führungskultur. Der dbb macht mit dieser Veranstaltung
deutlich – wir kümmern uns um die Kümmerer, die Personalräte.
© Jan Brenner (14)
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