blickpunkt
enpflicht versus Arbeitsteilung
und Agilität“
auf den Punkt.
Übertragen auf die Digitalisie
rung bedeute dies, dass die Be
schäftigten durchaus neugierig
auf die technischen Möglich
keiten der Zukunft und inno
vationsfreudig seien, Gleiches
gelte für die Personalratsar
beit.
Der Nachwuchs hatte das Wort
beim
Forum 2 „Digital Natives
in die Personalvertretungen!
Wie können wir junge Men-
schen für die Personalrats- und
Gewerkschaftsarbeit begeis-
tern?“
. Janna Gall und Philipp
Mierzwa, beide aktive Mitglie
der der Deutschen Verwal
tungsgewerkschaft (DVG) und
dbb jugend, brachten Antwor
ten auf diese aktuelle Gret
chenfrage der Beschäftigten
vertretungen mit: Haltung und
Aufrichtigkeit seien zentrale
Maßstäbe, die die anspruchs
vollen, selbstbewussten, lern
bereiten und flexiblen jungen
Menschen bei ihren Überle
gungen in puncto gewerk
schaftliches Engagement und
Mitbestimmung anlegten.
In den direkten Praxisbezug
ging
Forum 3 „Arbeitszeit –
Mobilität – Entgrenzung –
Digitalisierung als Chance und
Risiko“
. Auf Basis der Dienst
vereinbarungen des Bundes
ministeriums für Familie, Se
nioren, Frauen und Jugend
(BMFSFJ) diskutierten BMFSFJ-
Personalrätin Nicole Zündorf-
Hinte und Milanie Hengst, die
Vorsitzende der dbb Grund
satzkommission für Mitbe
stimmung, über grundlegend
flexibilisierte Arbeitszeiten und
Arbeitsorte, über einen Wan
del in der Ergebnis- und Beur
teilungskultur: Entscheidend
seien eine sehr gute Kommuni
kation im jeweiligen Team so
wie Transparenz und eine mo
derne Führungskultur. Für
Hengst ist dabei auch ein Men
talitätswechsel der Führungs
kräfte, die Leistung an Ergeb
nissen und nicht mehr an
Präsenz zu messen, entschei
dend für die Akzeptanz mobi
ler Arbeit bei Beschäftigten
und Dienststellenleitung.
<<
Schaar: Personalrat na-
türlicher Datenschützer
Mit dem „vernetzten“ Perso
nalrat, der Mitbestimmung in
Zeiten der neuen Datenschutz
Grundverordnung (DSGVO),
befasste sich Peter Schaar in
seinem Impulsvortrag. „Ist der
Personalrat Datennutzer oder
Datenschützer?“, fragte der
ehemalige Bundesbeauftragte
für Datenschutz und Informati
onsfreiheit, der heute Vorsit
zender der Europäischen Aka
demie für Informationsfreiheit
und Datenschutz ist. „Der Per
sonalrat ist der natürliche Da
tenschützer“, machte Schaar
deutlich. Das Gremium setze
sich für den Beschäftigten-Datenschutz ein, wirke bei der
datenschutzfreundlichen Ge
staltung von Situationen und
Verfahren in der Behörde mit
und handle Dienstvereinbarun
gen zum Datenschutz aus. Wie
wichtig das Datenschutzenga
gement der Mitbestimmungs
gremien in Zeiten der Digita
lisierung ist, zeigte Schaar
anhand der aktuellen tech
nischen Trends.
Eine intensive Diskussion ent
spann sich im Anschluss an den
Vortrag um die Frage, ob nach
den neuen Bestimmungen der
DSGVO der Personalrat oder
Betriebsrat selbst datenschutz
rechtlich verantwortlich Han
delnder ist und einen eigenen
Datenschutzbeauftragten er
nennen müsse oder – wie bis
her – der jeweils behördlich
verantwortliche Datenschützer
weiterhin für alle Belange,
auch die des Personal- und Be
triebsrats, zuständig ist. Die
Rechtsprechung hat sich mit
dieser Frage noch nicht be
fasst, wohl aber der Bundes
datenschutzbeauftragte, der
dem Vernehmen nach weiter
hin alle Verantwortlichkeit
beim behördlich Verantwort
lichen für den Datenschutz
sieht. Eine „unbefriedigende“
Regelung, fand Experte Schaar.
<<
Wendel und Lessing: IT
als Querschnittsdisziplin
Um das Thema „Qualifizierung
– der Schlüssel zu einer sozial
verträglichen Digitalisierung“
ging es in dem Doppelvortrag
von Katja Lessing und Holger
Wendel. Wendel leitet seit
2004 das Aus- und Fortbil
dungszentrum für den öffent
lichen Dienst (AFZ) in Bremen
und ist darüber hinaus Direktor
der Verwaltungsschule der
Freien Hansestadt Bremen.
An dieser Verwaltungsschule
lehrt auch Lessing seit 2007
mit dem Schwerpunkt Perso
nalrecht und Personalmanage
ment. Beide untersuchen seit
2017 die „Qualifizierung 4.0“:
Welche veränderten berufli
chen Anforderungen ergeben
sich durch die Digitalisierung
und welche neuen Kompeten
zen für Beschäftigte lassen sich
daraus ableiten?
Auf vier Kernkompetenzen
komme es nach Lessing und
<<
Peter Schaar
<<
Moderatorin Milanie Hengst
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