Menschen, die Staat machen. Der Podcast des dbb beamtenbund und tarifunion. Über den öffentlichen Dienst gibt es viele Klischees. Zu langsam, zu bürokratisch, „Schreibtischtäter“. Es wird Zeit, dass jemand mit den Vorurteilen aufräumt! Der Öffentliche Dienst - Das sind Lehrkräfte, Jobcenter-Mitarbeitende, Lokführer - und Polizist:innen, Steuerfachleute, Kita-Beschäftigte und noch so viele mehr. Der dbb setzt sich für alle diese Menschen ein und ist als Dachverband für über 40 Gewerkschaften zuständig.
Was erlebt eine Streifenpolizistin mit Migrationshintergrund? Warum entscheidet man sich als Berufseinsteiger für den öffentlichen Dienst? Wie steht es um die Digitalisierung an den Schulen? Diese und noch viel mehr Fragen werden alle bei „DienstTag“ beantwortet. Überall, wo es Podcasts gibt.
Probleme gibt es genug, auch bei der Bundespolizei: Es fehlt an Personal und Ausstattung. Außerdem sollte die Ausbildung zugunsten der Fort- und Weiterbildung auf der späteren ‚Zielstelle‘ verschlankt werden, findet Bianca Oehlmann. Trotzdem bildet sie sehr gerne Menschen aus, deren Traumberuf die Bundespolizei ist. „Man hat so viele Möglichkeiten bei uns, gerade als Frau, wenn man mobil und flexibel ist. Das ist keine Männerwelt mehr bei der Bundespolizei. Wir sind inzwischen ein ganz bunter Haufen geworden.“
Drei Jahre Anwärterin, duales Studium, jede Menge juristisches Spezialwissen, Staatsexamen oder Diplom, und „schon“ war Kristina Fuhs Rechtspflegerin am Gericht mit eigenem Zuständigkeitsbereich. „In dem uns übertragenen Rechtsgebiet entscheiden wir dann unabhängig. Da gleichen wir Richterinnen und Richtern. Nur in Straf- oder Zivilverfahren dürfen wir keine Urteile sprechen. Das machen die Volljuristen“, so die 42-jähtrige Potsdamerin im dbb-Podcast.
In den Regionalbahnen der Deutschen Bahn ist immer viel los, aber in der 9-Euro-Ticket-Zeit herrschte Ausnahmezustand, erinnert sich Domenic Stamm in der Dezember-Folge von DienstTag: „Samstag-Nachmittags, Richtung Leipzig. Die standen wie die Heringe. Da muss man als Lokführer viel kommunizieren, um die Leute bei Laune zu halten.“ Für Domenic Stamm kein Problem: Der 27-jährige „Eisenbahner im Betriebsdienst“, so die offizielle Berufsbezeichnung, fährt ohnehin mehrgleisig - Gewerkschaftlich aktiv in der GDL, Party-Veranstalter, DJ und Fußball-Schiedsrichter, alles neben dem Schichtdienst bei der Bahn.
Seit gut drei Monaten ist Tanja Eißmann jetzt im Regelschuldienst und hat ihre erste eigene Klasse bekommen, eine fünfte. Vor allem die 18 Monate Referendariat hätten sie ziemlich gut auf den Schulalltag vorbereitet. „Das Fachstudium war eher theoretisch aber im Referendariat konnte ich meine eigenen Erfahrungen aus der Schule wissenschaftlich auswerten. Das hat mir sehr viel gebracht.“
„Was ich im Vorfeld durch Gespräche und Schulungen erreichen kann, verbessert die Lebensmittelsicherheit nachhaltiger als alle Kontrollen", erzählt der Lebensmittelkontrolleur Maik Maschke in Folge 13 von "DienstTag – Menschen, die Staat machen". Damit ist er dann auch schon beim Hauptproblem der Lebensmittelkontrolle in Deutschland: Inzwischen fehlen landesweit über 1.500 Kolleginnen und Kollegen. Das senkt den Kontrolldruck und die Qualität der Arbeit vor Ort.
„Da kann man keine Wunder vollbringen“, erzählt die 52-jährige Bewährungshelferin aus Weimar. Man bräuchte vor allem mehr Zeit für Flexibilität und Einzelbetreuung. Trotz der Überlastung leisten die Kolleginnen und Kollegen der Justizsozialarbeit viel: Die Rückfallquote liegt stabil bei nur 30 Prozent, mehr als zwei Drittel schaffen also den Neustart in ein „normales“ Leben. Viele „Probanden“ kommen dabei aus prekären sozialen Verhältnissen. Das falsche soziale Umfeld ist oft ein Hauptproblem bei der Resozialisierung. Dörfler: „Aber wo findet man andere, ‚saubere‘ Freunde und wie entkommt man neuen – oder alten – sozialen Anhängigkeiten?“
Die studierte Forstwissenschaftlerin aus Ostwestfalen hat mit 30 Jahren schon einige Stationen in der Forstwirtschaft kennengelernt. Sie war Revierleiterin, hat als Referentin für Waldgestaltung im Umweltministerium Rheinland-Pfalz gearbeitet, beim Forstwirtschaftsrat und ist heute als Bildungsreferentin in einer Waldzukunftswerkstatt tätig. Der Beruf der Försterin kann also äußerst vielseitig sein. Außerdem braucht man viel Geduld, denn „bei uns alles sehr langfristig und präventiv angelegt“, erzählt Anne-Sophie Knop in der neuen Folge des dbb Podcasts „DienstTag“.
Im dbb Podcast DienstTag erzählt Thorsten Bulthaup, Betriebsprüfer aus Herford in Westfalen von seinem Berufsalltag: Davon, dass Betriebsprüfer im Schnitt bis zu 90 Prozent ihrer Arbeitszeit im Unternehmen verbringen, dass er dort zwar ein Getränk niemals aber eine Essenseinladung annehmen würde, wie komplex der Prüfauftrag vor allem bei Großbetrieben werden kann und wie eng sich manchmal die Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaften und anderen Ermittlungsbehörden gestaltet.
Kaum eine Behörde hat so vielfältige Aufgaben wie der Zoll. Gerade das macht seine Arbeit dort interessant, findet Nico Hellmuth, 30-jähriger Zollhauptsekretär aus Fulda. Gleichzeitig wird die Aufgabenhäufung beim Zoll aber immer mehr auch zum Problem, erzählt er in Folge 9 von „DienstTag – Menschen, die Staat machen“. Neben den klassischen Einfuhrkontrolle hat die Politik immer neue Betätigungsfelder für den Zoll ausgemacht. „KfZ-Steuererhebung, Finanzkontrolle Schwarzarbeit: Der Bürger sieht oft gar nicht, was wir alles machen, welche Aufgaben der Zoll inzwischen alles übernommen hat.“
Die 48-jährige Berlinerin Silke Jonas arbeitet heute in der Untersuchungshaftanstalt Moabit. „U-Haft ist nochmal ein Sonderfall“, erzählt sie in Folge 8 des dbb Podcast DienstTag. „Die Häftlinge könnten ja unschuldig sein. Darum wird ihre Freiheit erstmal so wenig wie möglich eingeschränkt.“ Aber auch hier gilt wie im Regelvollzug: In der Haft wird den Insassen die Selbstbestimmung genommen. „Das ist aber der Kern der Freiheit“, so Silke Jonas.
„Der Personalmangel ist eindeutig unser Hauptproblem“, sagt André Volmer, 59-jähriger Krankenpfleger aus Velbert im Bergischen Land in der März-Ausgabe von „DienstTag“: „Selbst bei ausreichender Sachausstattung, wenn nicht genug Ärzte und Pflegekräfte für die Betreuung der Patienten verfügbar sind, müssen in manchen Kliniken Stationen zusammengelegt, Betten abgebaut und Leistungen zurückgefahren werden. Das ist Krankenhausalltag.“
Seit bald 20 Jahren arbeitet Stephanie Rau im Jobcenter und hat ihre Berufswahl nie bereut: „Bei uns ist es nie langweilig.“ Die 39-jährige Sachbearbeiterin Leistungsgewährung meint dabei nicht die vielen Reformen in der Sozialgesetzgebung, mit denen die Kolleginnen und Kollegen sich in den vergangenen Jahren herumschlagen mussten, sondern vor allem die riesige Bandbreite an Menschen und Schicksalen, die ihr tagtäglich gegenübersitzen: „Wer es liebt, sich auf viele verschiedene Geschichten einzulassen und mit den Betroffenen nach Lösungen zu suchen, der oder die sollte unbedingt zu uns kommen.“
Die Hamburger Polizistin Derya Yildirim erinnert sich an den schwierigen Einstieg in ihren „absoluten Traumberuf“ – erzählt aber auch „von ihrer ersten Leiche“ am Hamburger Hauptbahnhof, vom Zusammenhalt auf der Wache und von ihren Schwierigkeiten beim Erlernen einer weiteren „Fremdsprache“ – Beamtendeutsch.
Vom seinem gefährlichen Arbeitsalltag im "besten Job der Welt" erzählt der Straßenwärter Patrick Pilat in der dritten Folge des dbb Podcasts.
Und er stellt drei Forderungen: Mehr Rücksichtnahme der anderen Verkehrsteilnehmer, mehr Ausbildungsplätze und eine leistungsgerechtere Bezahlung.
In der Oktober-Ausgabe von DienstTag ist Johannes Hofmann, Student an der Verwaltungshochschule Güstrow, zu Gast.
Warum entscheiden sich Berufseinsteiger überhaupt für eine Karriere im öffentlichen Dienst? Was ist ein Duales Studium und wie funktioniert Ausbildung im Corona-Lockdown?