Hintergrundinfos

Sie schützen und ordnen, lehren und erziehen, heilen und pflegen, retten und sichern, bauen und reparieren, planen und organisieren. Und noch viel, viel mehr. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sorgen dafür, dass Deutschland funktioniert – und zwar rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dafür haben sie nicht nur unseren Respekt und unseren Dank verdient, sondern natürlich auch eine faire Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand. Denn der wäre ohne ihren Einsatz nicht denkbar. Kurz und gut: Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes haben einen Anspruch auf anständige Einkommen und gute Arbeitsbedingungen.

Das gilt übrigens nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen, die seit Jahren ihren Dienst an der Gesellschaft leisten. Das gilt – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – auch für den Nachwuchs. Bereits heute sind tausende Stellen nicht besetzt, weil der Staat als Arbeitgeber nicht attraktiv genug ist. Das muss sich ändern.

Deshalb führt der dbb im Jahr 2021 erneut Tarifverhandlungen mit den Bundesländern. Konkret geht es dabei um den Tarifvertrag der Länder (TV-L). Das ist der Flächentarifvertrag für den öffentlichen Dienst, der mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ausgehandelt wird. In der TdL sind alle Bundesländer organisiert. Die einzige Ausnahme bildet Hessen, für dessen Beschäftigte daher ein eigenständiger Tarifvertrag verhandelt wird (TV-H).

Die Ergebnisse dieser Tarifverhandlungen sollen jeweils auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden, sowohl beim Land als auch in den Kommunen. Das gilt ebenso für die entsprechenden Versorgungsempfängerinnen und -empfänger. Diese Übertragung ist allerdings nicht Gegenstand der Tarifverhandlungen, sondern muss von den einzelnen Landesparlamenten per Gesetz beschlossen werden.

Betroffen sind damit insgesamt über 3,7 Millionen Menschen.

TV-L Bereich

Tarifbeschäftigte der Länder1.087.060
Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter der Länder1.200.770
Versorgungsempfängerinnen und -empfänger der Länder875.850
Beamtinnen und Beamte der Kommunen175.105
Versorgungsempfängerinnen und -empfänger der Kommunen119.885
Insgesamt3.458.670

TV-H Bereich

Tarifbeschäftigte des Landes Hessen71.785
Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter des Landes Hessen100.905
Versorgungsempfängerinnen und -empfänger des Landes Hessen80.320
Beamtinnen und Beamte der hessischen Kommunen12.650
Versorgungsempfängerinnen und -empfänger der hessischen Kommunen10.740
Insgesamt276.400

Nicht betroffen sind die Tarifbeschäftigten der Kommunen sowie alle Beschäftigten des Bundes, weil für diese Gruppe der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) beziehungsweise die Besoldungs- und Versorgungsgesetze des Bundes gelten.

Die letzten Tarifverhandlungen im Länderbereich fanden übrigens im Jahr 2019 statt.
Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Trotz der Bedeutung des öffentlichen Dienstes für unser Land müssen wir in den Verhandlungen mit den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern hart um jede Verbesserung für die Beschäftigten ringen. Wir werben deshalb in der Bevölkerung um Unterstützung für unsere Position und um Verständnis, sollte es im Tarifkonflikt zu (Warn-)Streiks oder andern Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger kommen. Denn klar ist, dass ein leistungsstarker öffentlicher Dienst für uns alle unverzichtbar ist.

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