eGovernment Monitor 2023

42 Prozent der Deutschen unzufrieden mit digitaler Verwaltung

Ulrich Silberbach, dbb Bundesvorsitzender, fordert mehr Tempo bei der Digitalisierung. Denn es geht um das Ansehen des Staates.

Politik & Positionen

42 Prozent der Menschen, die die E-Government-Angebote ihrer Stadt oder Gemeinde kennen, sind damit unzufrieden. 35 Prozent ziehen einen Behördengang vor, statt den digitalen Weg zu wählen. Und in 61 Prozent der Fälle scheitert die Nutzung von E-Government bereits an der mangelnden Bekanntheit der Angebote – dabei sehen 71 Prozent grundsätzlich einen Mehrwert darin, Behördendienste digital abzuwickeln. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Studie eGovernment Monitor 2023.

„Die Zahlen zeigen, dass wir in Sachen Digitalisierung noch dicke Bretter bohren müssen“, kommentierte dbb Chef Ulrich Silberbach die Veröffentlichung der Studienergebnisse am 13. Oktober 2023. „Die Qualität staatlicher Dienstleistungen ist entscheidend für die Wahrnehmung der Leistungsfähigkeit des Staates. Ein Grund mehr, endlich den digitalen Staat zu verwirklichen und die komplexen Aufgaben wie die durchgängige digitale Verwaltungsleistung anzugehen. In Zeiten von Fachkräftemangel und hoher Arbeitsverdichtung bedeutet eine nutzerfreundliche digitale Handhabung vieler Verfahren auch eine echte Entlastung für die Beschäftigten.“

Laut der vorliegenden Studie steigt die Nutzung digitaler Verwaltungsdienstleistungen in Deutschland zwar an, jedoch nur langsam. Silberbach: „Die Verantwortlichen in der Politik müssen jetzt handeln. Online-Dienste müssen bekannter und stärker genutzt werden, die Zufriedenheit mit der Nutzung muss steigen. Die Digitalisierung ist eine Voraussetzung für mehr Serviceorientierung. Es ist jetzt ganz entscheidend, den Staat fit für die Zukunft zu machen!“

Hintergrund:

Der eGovernment MONITOR zeigt, ob und wie die digitale Transformation der Verwaltung bei den Bürger*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ankommt. Das seit 2010 jährlich erscheinende Lagebild hilft Entscheider*innen, Fortschritte zu messen und Schwachstellen zu identifizieren.

 

zurück

forsa Umfrage