Baden-Württemberg
BBW trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Horst Bäuerle
Horst Bäuerle, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Verdienstordens des Lan-des Baden-Württemberg, ist am 27. Dezember 2024 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.
Der BBW Vorsitzende Kai Rosenberger würdigte Bäuerle und sein Engagement für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes: „Als Vorsitzender stand Horst Bäuerle von 1991 bis 2003 an der Spitze des gewerkschaftlichen Dachverbands und prägte diesen maßgeblich mit. Zuvor gehörte er bereits zwölf Jahre als stellvertretender Vorsitzender der Landesleitung des BBW an.
In einer Zeit, die zunehmend von einseitigen Sparmaßnahmen gegen den öffentlichen Dienst geprägt war, vertrat er mit großem Engagement und Kampfgeist die Interessen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Er verschaffte sich stets Gehör bei der Landespolitik und scheute auch keinen Konflikt in der Auseinandersetzung mit der Landesregierung und den sie tragenden Fraktionen. Zugleich verstand es Horst Bäuerle einer breiten Öffentlichkeit die Bedeutung eines funktionierenden öffentlichen Dienstes für das Land und die Gesellschaft deutlich zu machen. Damit hat er entscheidend zur Anerkennung der Arbeit der öffentlich Beschäftigten bei den Bürgerinnen und Bürgern beigetragen. Für die Politik war er als prägende Gestalt in der interessensgeleiteten Auseinandersetzung ein geachteter und respektierter Gesprächspartner. Mit seinem Temperament, seiner Charakterstärke und seiner Durchsetzungskraft bestimmte er mit großem Erfolg die Gewerkschaftsarbeit nach innen und nach außen.
Auch im Bereich der Mitgliedsverbände des BBW hat sich Horst Bäuerle von Anfang an engagiert. 1972 als Vorsitzender des Ausschusses Technik im BBW und 1973 als Mitbegründer und nachfolgend als langjähriger Vorsitzender des BTB (heute BTBkomba) in Baden-Württemberg. Die Belange der technischen Berufe im öffentlichen Dienst waren ihm ein besonderes Anliegen. Dafür hat er sich auch als Vizepräsident der Ingenieurkammer Baden-Württemberg stark gemacht.
Auf Bundesebene, beim dbb beamtenbund und tarifunion, vertrat Horst Bäuerle von 1981 bis 2003 die BBW-Interessen im Bundesvorstand und im Bundeshauptvorstand. Auch hier erwarb er sich schnell Vertrauen und Ansehen, zunächst als Mitglied der Kommission für Besoldung und Versorgung, dann als Vorsitzender der Kommission für Mitbestimmung, Personalvertretungs- und Betriebsverfassungsrecht und insbesondere als Sprecher der dbb-Landesbünde.
Auch über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus reichte sein gewerkschaftliches Engagement. Er war Initiator für einen regelmäßigen Austausch mit der Vertretung des Öffentlichen Dienstes der Schweiz, dem ZV Schweiz, den seine Nachfolger bis heute pflegen.
Bei der Darstellung des BBW in den Medien hat Horst Bäuerle Zeichen gesetzt. Er scheute keine Mühe, um dem öffentlichen Dienst in der Presse eine Stimme zu verschaffen. Sein Engagement sorgte dafür, dass der Stellenwert des öffentlichen Dienstes und seiner Beschäftigten samt seiner gewerkschaftlichen Vertretung BBW in der Berichterstattung der Medien über die Jahre hinweg zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.
Aktiv mitgestaltet hat Horst Bäuerle die Medienlandschaft von 1986 bis 1993 als Mitglied des Medienrates bei der Landesanstalt für Kommunikation und anschließend als Mitglied des Rundfunkrates beim SDR. Von 1998 - der Fusion von SDR und SWF- bis 2009 war er Vorsitzender des Landesrundfunkrates Baden- Württemberg im SWR.
Der BBW – Beamtenbund Tarifunion wird Horst Bäuerle stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.“