KEG und komba brandenburg
Branchentage fortgesetzt: Investitionen in die Beschäftigten zahlen sich aus
Der öffentliche Dienst befindet sich im Krisenmodus. Auch bei den dbb Branchentagen standen die zahlreichen Herausforderungen im Mittelpunkt.
Bei den Branchentagen der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) und der komba brandenburg am 20. und 22. September 2022 diskutierten die Beschäftigten über die zahlreichen Krisen, die sie dienstlich und privat zu bewältigen haben: Von der Coronapandemie über Nachwuchsmangel und Arbeitsverdichtung bis zu den aktuell extremen Kostensteigerungen stehen die Kolleginnen und Kollegen seit Jahren vor enormen Herausforderungen.
KEG: Zeichen der Wertschätzung setzen!
Am 20. September 2022 fand ein weiterer digitaler Branchentag mit den Beschäftigten aus dem Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes statt. Hier berichteten die Vertreterinnen und Vertreter der KEG offen von ihren Sorgen und Nöten. Volker Geyer, dbb Tarifchef, brachte es in der Diskussion auf den Punkt: „Unser Land ist seit Jahren im Krisenmodus. Viele der Krisen und Probleme haben sich auch direkt in den Kindertagesstätten widergespiegelt: Fachkräftemangel, immer neue gesetzliche Vorgaben und natürlich die Pandemie. Die Erzieherinnen und Erzieher gehen seit Jahren an ihre Grenzen. Da ist es nicht zu viel verlangt, wenn sich jetzt auch mal die Arbeitgeber bewegen. In der Einkommensrunde muss ein Zeichen der Wertschätzung gesetzt werden.“ Die Teilnehmenden machten deutlich, dass sie neben der Investition in die Ausbildung und bessere Arbeitsbedingungen eine signifikant spürbare Verbesserung bei der Bezahlung erwarten. „Unsere Verhandlungsstärke nächstes Jahr in Potsdam hängt von jeder einzelnen Kollegin und jedem einzelnen Kollegen ab. Druck auf die Arbeitgebenden zu erzeugen und damit letztlich ein gutes Verhandlungsergebnis zu erzielen, lässt sich nur mit entsprechender Aktions- und Streikbereitschaft erreichen“, erklärte Volker Geyer zum Abschluss der Veranstaltung.
komba brandenburg: Bereit für Aktionen und Streiks!
Etwa eine Autostunde östlich von Berlin liegt inmitten der Märkischen Schweiz der kleine Ort Bollersdorf. Dort fand am 22. September 2022 ein weiterer gut besuchter dbb Branchentag statt. Brandenburgs komba-Chef Detlef Daubitz hatte eingeladen und führte durch die lebhafte Veranstaltung. Bevor er das Wort an Volker Geyer übergab, äußerte er seine Enttäuschung über die bisherige Krisenpolitik der Bundesregierung: „Es gibt viele Meldungen und große Hilfspakete, aber die Menschen in der Mitte der Gesellschaft wissen noch immer nicht, ob und in welcher Weise sie konkret unterstützt werden, um über den Winter zu kommen.“
Nachdem Volker Geyer dann die tarifpolitische Lage skizziert hatte und dabei an die Beschäftigten appellierte, „sich für Aktionen und Streiks bereit zu halten, denn die Arbeitgeber werden uns im Januar 2023 ganz gewiss nichts schenken“, entspann sich eine rege Diskussion. Dabei wurde erneut deutlich, dass die Beschäftigten in diesem Jahr vor allem eine satte Einkommenserhöhung wollen und brauchen. Dabei wurden Einmalzahlungen von den Beschäftigten nicht als geeignetes Mittel angesehen, die Leistungen und die Nöte der Beschäftigten angemessen zu honorieren. Nicht wenige Diskutierende kamen aus dem Bereich des Rettungsdienstes und thematisierten die schwierigen Arbeitszeiten in diesem Bereich.