Ideencampus 2023
Die „Generation Krise“ braucht einen starken Staat
Inflation, Krieg, Klimawandel: Auf dem Ideencampus rückt die dbb jugend die Ängste und Sorgen ihrer Generation in den Fokus.
„Ein starker Staat ist der Anker für Stabilität und Sicherheit“, sagte dbb Chef Ulrich Silberbach auf dem Ideencampus der dbb jugend am 19. Oktober 2023, der in diesem Jahr unter dem Motto „Generation Krise – staatklar für die Zukunft?“ steht. „Egal, ob etwa Klimawandel, demografische Entwicklung oder Migration: Der Staat steht vor gewaltigen Aufgaben. Diese kann er nur bewältigen, wenn er handlungsfähig ist.“
Sorge bereitet dem Bundesvorsitzenden vor allem die Vertrauenskrise: „69 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten den Staat für überfordert. Der öffentliche Dienst braucht gut ausgebildetes und vor allem ausreichend Personal, effektive Strukturen und digitale Kompetenz, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.“
Weichen für die Zukunft stellen
„Fachkräfte sind nicht von jetzt auf gleich verfügbar, schon gar nicht in Zeiten des demografischen Wandels“, sagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend. „Deshalb müssen die Verantwortlichen jetzt schnellstmöglich die richtigen Weichen stellen. Heißt: Die aktuelle Einkommensrunde nutzen, um zukünftigen Beschäftigten ein finanziell attraktives Angebot zu machen. Starre Strukturen aufbrechen und Laufbahnen flexibilisieren. Und nicht zuletzt in Sachen Digitalisierung endlich in der Gegenwart ankommen, in der zukünftige Fachkräfte bereits leben.“
Angesichts der Situation blicken viele junge Menschen pessimistisch in die Zukunft. Wie gehen sie mit den Krisen um? Wie können Lösungen aussehen? Und was kann der öffentliche Dienst beitragen? Diese Fragen stehen auf dem Ideencampus im Fokus. Am Vormittag referiert Daniel Dettling, Politikwissenschaftler und Zukunftsforscher, unter dem Titel „From here on down? Chancen und Herausforderungen der Zukunft“. Kilian Hampel, Co-Autor der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ widmet sich in seinem Vortrag der Frage, ob die Ängste und Sorgen der jungen Generation gerechtfertigt sind. Nach verschiedenen Workshops, die in Kleingruppen stattfinden, diskutieren Matthäus Fandrejewski und Anne Klotz, Sprecherin der Jugend des Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit, auf dem Abschlusspanel mit den Bundestagsabgeordneten Katja Leikert (CDU) und Nina Stahr (Grüne).
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