Gewerkschaftstag des dbb schleswig-holstein
„Einen starken öffentlichen Dienst gibt es nicht zum Nulltarif“
Zahlreiche Krisen stellen den öffentlichen Dienst vor enorme Herausforderungen. Deshalb muss in Personal und Digitalisierung investiert werden, fordert dbb Chef Ulrich Silberbach.
„Dass sich unsere Gesellschaft verändert, ist nichts Neues. Aktuell steht sie aber vor zahlreichen Umbrüchen“, betonte der dbb Bundesvorsitzende beim Gewerkschaftstag des dbb schleswig-holstein am 30. Juni 2023. „Heute sind wir mit einer äußerst herausfordernden Gleichzeitigkeit der Krisen konfrontiert.“ Digitalisierung und künstliche Intelligenz könnten zwar perspektivisch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst entlasten, der Personalmangel lasse sich aber damit alleine nicht aufwiegen. „Wo es um Ermessen, Gesetzesauslegung und die Berücksichtigung von Einzelfällen geht, ist die Erfahrung der Beschäftigten der Goldstandard, der sich nicht durch technologische Lösungen ersetzen lässt.“
Daher müsse die Arbeit beim Staat für Nachwuchs- und Fachkräfte interessanter werden. „Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes betrifft vor allem die Bezahlung, aber auch etwa das Fort- und Weiterbildungsangebot. Angesichts des demografischen Wandels besteht auch schlicht die Notwendigkeit, die Potenziale der vorhandenen Beschäftigten besser zu nutzen. Wer hier spart, hat schnell den Anschluss verpasst. Dafür brauchen wir Investitionen. Einen starken öffentlichen Dienst gibt es nicht zum Nulltarif.“
Im Rahmen des Landesgewerkschaftstages fand am 30. Juni 2023 auch die Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen des Landesverbandes statt. Auf der Veranstaltung wurde bekannt gegeben, dass Kai Tellmann als Landesvorstand wiedergewählt wurde. Silberbach gratulierte Tellkamp und wünschte ihm und seinem Team alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft. Auf dem Programm standen Impulse zur aktuellen Situation, unter anderem von Ministerpräsident Daniel Günther, ein Rückblick auf die Geschichte des Landesverbandes sowie eine Diskussionsrunde.
Hintergrund: