Jobrad bei der Autobahn GmbH
„Erst versprochen und jetzt gebrochen!“
"So müssen wir die Verschiebung der Jobrad-Einführung bei der Autobahn GmbH bewerten“, macht dbb Tarifchef Volker Geyer seinem Unmut mit deutlichen Worten Luft.
„Neben dem Vertrauensverlust bei den Beschäftigten beim konkreten Thema Jobrad sehe ich zwei weitere Probleme. Erstens stört uns die schlechte Kommunikation massiv. Wenn ein Problem auftritt, muss ich es rechtzeitig – und nicht erst auf Nachfrage – benennen. Zweitens ist die Autobahn GmbH in letzter Zeit wegen der ungesicherten Finanzierung, die die Berliner Ampel zu verantworten hat, schon genug in die Schlagzeilen geraten. Wenn sich nun die Negativschlagzeilen häufen, ist Vertrauensverlust bei den Beschäftigten die unmittelbare Folge. Und als attraktiver Arbeitgeber kann man sich gegenüber jungen Menschen dann auch nicht mehr darstellen.“
Ergebnisse statt Ausreden
Ursprünglich sollte das Jobrad noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Jetzt wurde still und heimlich eine Verschiebung ins erste Quartal 2025 beschlossen. Diese Verschiebung ist nicht nachvollziehbar. Schließlich kann sich die Autobahn GmbH an vielen Orten und in vielen Betrieben darüber informieren, wie man das Jobrad einführt. „Hier muss das Rad ja nicht jedes Mal neu erfunden werden. Zuverlässigkeit zählt“, macht Geyer klar, „und wenn der entsprechende Tarifvertrag bereits im Dezember 2023 unterschrieben wurde, dann ist die aktuelle Verschiebung schlicht nicht hinnehmbar. Wir haben den Arbeitsdirektor aufgefordert, den Prozess zu beschleunigen. Wir brauchen auch hier Zuverlässigkeit und keinen Verweis auf Probleme bei der ‚Umsetzungsphase‘.“ Ins gleiche Horn bläst VDStra.-Chef Hermann-Josef Siebigteroth: „Aus Sicht der Kolleginnen und Kollegen werden negative Dinge schnell umgesetzt, wenn es aber um Positives geht, wie zum Beispiel den Tarifvertrag Jobrad, ist der Arbeitgeber nicht in der Lage, dies fristgerecht umzusetzen beziehungsweise mindestens hierzu rechtzeitig die Beschäftigten, Betriebsratsgremien und Gewerkschaften in Kenntnis zu setzen. So etwas prägt das Klima im Betrieb.“
Dafür haben die Kolleginnen und Kollegen kein Verständnis. Der dbb wird den Druck auf den Arbeitgeber hochhalten und über die weitere Entwicklung informieren. Geyer abschließend: „Wir wollen Ergebnisse und keine Ausreden!“