Gespräche mit MdB
Es geht um die Bedeutung des öffentlichen Diensts und des Berufsbeamtentums
Für den Fachverband Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (FWSV) war das Gespräch eine wertvolle Gelegenheit, die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven zu erörtern.
Dabei stellte Alexander Hoffmann, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, mit Blick auf die Kernforderungen des dbb zur Bundestagswahl eingangs fest, dass er vollumfänglich hinter dem Status des Berufsbeamtentums stehe. Gerade in schwierigen Zeiten, wie zuletzt in der Corona-Pandemie, zeige sich immer wieder, dass gerade auch Einsatz- und Leistungsbereitschaft der Beamten das Land und den Staat am Laufen halten. Hinsichtlich der Besoldung und des Status der Beamtenschaft komme die Diskussion stets sehr schnell auf eine schiefe Ebene, bei der ausschließlich die Vorzüge gesehen und benannt würden, während die einschränkenden Aspekte des Beamtenstatus vollkommen ausgeblendet würden. So werde bei Debatten um den Berufsstand der Beamten selten bis nie erwähnt, was die Dienstpflichten wie Weisungsgebundenheit, Treue und Gehorsam oder die beinahe uneingeschränkte Möglichkeit der örtlichen Versetzung konkret bedeuten würden.
Auch die Erhöhung der Arbeitszeit werde von der restlichen Bevölkerung kaum wahrgenommen oder registriert. Hierzu räumte Hoffmann ein, dass diese Mehrarbeit ursprünglich nur eine Übergangslösung darstellen sollte, die aus verschiedenen Gründen wiederholt verlängert worden ist. Hier sieht er eindeutig das Ziel, dass nach einer Konsolidierung in mehreren Bereichen, beispielhaft seien genannt ausreichend Nachwuchspersonal und Verminderung des Arbeitsvolumens nach einem echten Bürokratieabbau, hier wieder die Anpassung auf die reguläre Wochenarbeitszeit folgen sollte.
Die allgemeinen Veränderungen im Arbeitsleben sollen sich natürlich auch innerhalb der Beamtenschaft widerspiegeln. Gewisse Kernzeiten müssten natürlich erhalten bleiben, aber um diese herum können Arbeitszeitmodelle häufig noch deutlich flexibler gestaltet werden. Diese Wichtigkeit v. a. auch für die Nachwuchswerbung machte MdB Hoffmann sehr deutlich. Realistische Entwicklungsmöglichkeiten machen eine Ausbildungsstelle interessanter und wer von Anfang an vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten geboten bekommt, der wird sie auch im Laufe seines Erwerbslebens ergreifen. Dies sieht Hoffmann als Stärke bei den verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten als Beamter und so beseitige man auch Vorbehalte über das Image des Berufsstands insgesamt.
Dazu gehöre dann natürlich auch, die Verwaltung weiter zu digitalisieren und das jeweilige Arbeitsumfeld so modern als möglich zu gestalten. In diesem Zusammenhang sieht Hoffmann auch große Möglichkeiten, die zwei wichtigsten Punkte der kommenden Jahre zusammenzubringen: Digitalisierung sollte bestenfalls immer auch Entbürokratisierung mit sich bringen. Zumal er ebenfalls unterstrich, dass gerade Bürokratieabbau den Arbeitsalltag in der Verwaltung verbessere, weil man sich dann dort wieder um die wesentlichen Dinge kümmern könne.
Abschließend betonte Hoffmann, dass die soziale Absicherung ein wesentlicher und vor allem perspektivischer Aspekt des Beamtentums sei. Daher sollten an diesem Eckpfeiler des Berufsbeamtentums keine einseitigen oder überzogenen Änderungen vorgenommen werden.