eGovernment Monitor 2024
Funktionierende digitale Verwaltung stärkt das Vertrauen in den Staat
Der Staat steckt in einer Vertrauenskrise, geht aus dem neuen eGovernment Monitor hervor. Doch es gibt Wege, Vertrauen zurückzugewinnen.
Nur 19 Prozent der Bevölkerung glauben, dass Behörden und Ämter so effizient arbeiten wie Wirtschaftsunternehmen. Gleichzeitig sind für rund die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger digitale Angebote ein Grund, dem Staat wieder mehr zu vertrauen. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Studie „eGovernment Monitor 2024“.
„Die Ergebnisse decken sich mit den Ergebnissen aus der vergangenen dbb Bürgerbefragung“, sagte dbb Chef Ulrich Silberbach am 8. Oktober 2024 mit Blick auf die Studienergebnisse. „Eine große Mehrheit der Menschen hält den Staat für überfordert und nicht mehr leistungsfähig. Substanzielle Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltung sind dringend nötig, um die Leistungsfähigkeit des Staates zu erhöhen und damit das Vertrauen der Menschen in den Staat zurückzugewinnen.“
Digitale Lösungen gefragt
Der dbb habe die Notwendigkeit einer effizienten Verwaltungsdigitalisierung stets betont, unterstrich der Bundesvorsitzende. Trotz schwieriger Haushaltslage müsse das Thema ganz oben auf der Agenda stehen: „Wenn wir bei der Digitalisierung nicht vorankommen, fürchte ich, dass das Ansehen des Staates weiter abnimmt. Die Menschen nehmen die Zettelwirtschaft doch nicht mehr ernst. Sie erwarten vollkommen zurecht digitale Lösungen und zeitgemäße Standards. Die Politik darf nicht an der Zukunft sparen!“
Auch der Nationale Normenkontrollrat hatte erst kürzlich in seinem Jahresbericht die Einsparungen bei der Digitalisierung der Verwaltung kritisiert. Ebenfalls alarmierend sei: Weder im Bundesinnenministerium noch beim IT-Planungsrat sind ausreichend Personal und Finanzmittel vorhanden, um die Digitalisierung nachhaltig anzupacken.
Hintergrund:
Der eGovernment MONITOR erscheint jährlich seit 2010 und beleuchtet, ob und inwieweit die digitale Transformation bei den Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ankommt. Es handelt sich dabei um eine repräsentative Studie der Initiative D21 e. V. und der Technischen Universität München.