Digitalisierung der Verwaltung

Innovative Ideen statt kurzsichtige Sparmaßnahmen

Zukunft, um die geht es beim Ideencampus der dbb jugend. Doch mit dem Plan, die Ausgaben für die Digitalisierung zu kürzen, verharrt die Bundesregierung in der Vergangenheit.

07. August 2023 Digitalisierung

Das Kleinklein um Zuständigkeiten hat das Onlinezugangsgesetz (OZG) bereits verzögert. Eigentlich sollten Bund, Länder und Gemeinden ihre Verwaltungsdienstleistungen bis Ende 2022 digital anbieten. „Dieses Ziel wurde bekanntermaßen krachend verfehlt“, sagte dbb Chef Ulrich Silberbach am 7. August 2023 in Berlin. „Und in dieser Gemengelage will die Bundesregierung nun die Ausgaben für die Digitalisierung kürzen. Diese Einsparungen müssen verhindert werden, sonst brauchen wir beim OZG noch einen dritten Anlauf. Das wäre fatal.“

Die Einsparungen haben aus Sicht des dbb noch eine weitere negative Auswirkung: Attraktive Arbeitsbedingungen sind eine entscheidende Stellschraube gegen den Fachkräftemangel, unterstrich Silberbach. „Wenn der öffentliche Dienst nicht mit der Zeit geht und die Digitalisierung weiterhin verschläft, wird sich das Nachwuchsproblem noch verschärfen. Die jungen Menschen nehmen uns doch nicht mehr ernst.“

Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, sieht in den Sparplänen der Bundesregierung einen Offenbarungseid: „Offenbar will die Regierung an Faxgeräten und Zettelwirtschaft festhalten“, kritisierte er. „Damit überzeugt man keine potenziellen Nachwuchskräfte.“

Ideencampus im Oktober

Umso wichtiger sei es, so Fandrejeweski, dass die Jugend ihre Stimme einbringt. Gelegenheit hierfür gibt es auf dem Ideencampus der dbb jugend, der am Donnerstag, 19. Oktober 2023, stattfindet. Dieses Jahr lautet der Fokus: „Generation Krise – staatklar für die Zukunft?“

Angesichts von Krieg, Corona-Pandemie und drohender Klimakatastrophe sehen viele junge Menschen pessimistisch in die Zukunft – so zumindest der Eindruck. Ob das wirklich so ist, dieser Frage will die dbb jugend auf dem Ideencampus nachgehen. Auf die Teilnehmenden warten drei spannende Workshops zu entscheidenden Zukunftsthemen.

„Über junge Menschen, ihre Ziele und Visionen wird gerne geredet. Auf dem Ideencampus redet die Generation der Zukunft selbst“, sagt Fandrejewski. Für dbb Chef Silberbach hat das Format eine große Bedeutung: „Die Jugend ist von der Arbeit des dbb am längsten betroffen. Umso wichtiger ist es, dass sie ihre Ideen einbringt. Ich freue mich auf neue, inspirierende Erkenntnisse.“

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