• Das Foto zeigt ein Schild mit der Aufschrift "Fachkräftemangel".

Gewerkschaftstag dbb berlin

Öffentlicher Dienst: Personalmangel als zentrale Herausforderung

Ständig neue Aufgaben, Überstunden-Berge, mangelhafte Ausstattung: Die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst sind im Krisenmodus. dbb Chef Silberbach sagt, worauf es jetzt ankommt.

Politik & Positionen

„Krise ist nicht erst seit gestern. Krise ist vielmehr zum Normalzustand geworden“, stellte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach beim Landesgewerkschaftstag des dbb berlin am 24. Mai 2023 fest. Die Krise betreffe viele Menschen im öffentlichen Dienst: Pflegekräfte, die während der Pandemie Tag für Tag an ihre Grenzen gestoßen und auch darüber hinaus gegangen sind. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, die sich mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass junge Menschen nicht den Anschluss verlieren. Und nicht zuletzt unzählige Mitarbeitende, die Tag für Tag Rechtsstaatlichkeit garantieren und dabei mit Hass, Hetze, Rassismus und Populismus konfrontiert sind.

„Auch wenn es brennt, halten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst den Laden am Laufen. Trotz unzähliger Herausforderungen sichern die Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Dienst am Gemeinwohl die Daseinsvorsorge und gleiche Lebens-, Rechts- und Wirtschaftsbedingungen in Deutschland“, betonte Silberbach. Es bestehe jedoch hoher Handlungsbedarf, damit das auch so bleibt.

Zentrales Problem ist der Personalmangel: „Schon heute fehlen uns 360.000 Beschäftigte“, mahnte Silberbach. „Und damit nicht genug: Bis 2030 werden über 1,3 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand gehen, viele von ihnen sicher schon früher. Durch den eklatanten Fachkräftemangel ist das Personalsystem überlastet und das nicht erst seit gestern!“

Massive Investitionen gefordert

Von der Politik forderte Silberbach: „Es braucht große Entschlossenheit – sprich massive Investitionen in die Personalgewinnung, um die klaffende Personallücke aufzufüllen und damit nichts Geringeres als die Funktionsfähigkeit unseres Staates zu sichern und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihn wiederherzustellen.“

Den aktuellen Herausforderungen in der Hauptstadt werden dbb berlin Chef Frank Becker und seine Stellvertretenden Heike Breuning, Thomas Goiny, Torsten Jaehne, Synnöve Nüchter, Bodo Pfalzgraf und Martina Riedel auch weiterhin mit großem Engagement für die Beschäftigten begegnen: Die bisherige Landesleitung wurde von den Delegierten mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Der dbb Bundesvorsitzende gratulierte: „Ihr habt die vergangenen fünf Jahre erstklassige Arbeit geleistet, was Eure Wiederwahl klar bestätigt.“

 

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