Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)

Sek I und berufliche Bildung im Fokus – endlich!

Der VDR sieht das aktuelle Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) zum Übergang von der Sekundarstufe I in die berufliche Ausbildung als Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sind noch viele Fragen offen, so der VDR.

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„Es ist richtig und notwendig, dass die SWK in ihrem heute veröffentlichten Gutachten den Fokus auf die wichtige Rolle der Sek I beim Übergang junger Menschen in eine Berufsausbildung richtet“, erklärte der VDR-Bundesvorsitzende Ralf Neugschwender 11. April 2025. „Die SWK erkennt damit zu Recht an, dass die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung im Mittelpunkt stehen muss.“

Nachvollziehbar sind aus Sicht des VDR die Empfehlungen der SWK, funktionale Kompetenzen, die im Hinblick auf das spätere Berufsleben wichtig sind, stärker zu fördern. „Es ist zweifellos sinnvoll, funktionale Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeiten, Teamarbeit und selbstständiges Arbeiten stärker in den Mittelpunkt des Unterrichts zu stellen, wenn diese im späteren Berufsleben gebraucht werden. Damit stellt sich aber automatisch die Frage nach der praktischen Umsetzbarkeit“, betonte Neugschwender. Denn Lernen und die Entwicklung funktionaler Kompetenzen erfordern ausreichende zeitliche und personelle Ressourcen, um diese wichtige Aufgabe mit Qualität und unter Einhaltung der jeweiligen Stundentafel sicherstellen zu können. Es stellt sich also die Frage, welche Inhalte weiterhin in den Bildungsplänen der Länder fest verankert bleiben müssen und welche zurückgesetzt werden können.

„Berufsorientierung ist eine zentrale Aufgabe jeder einzelnen Schule und des Schulsystems insgesamt. Dies ist übrigens ein Markenkern der differenzierten Schulen im VDR, insbesondere der Realschulen. Enge Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft, gute Kontakte zu Unternehmen vor Ort und praxisorientierte Unterrichtsformen zur Vorbereitung auf die Berufswelt sind schon heute vielerorts gelebte Praxis“, hob Neugschwender hervor. Sinnvoll wäre aus seiner Sicht eine intensivere Entwicklung und effektivere Nutzung digitaler Tools, die den Zugang zu Berufsorientierungsangeboten verbessern und Schülerinnen und Schüler gezielt mit potenziellen Arbeitgebern vernetzen. Damit könne Berufsorientierung noch individueller werden. „Die SWK hat einen guten ersten Schritt getan. Aber weitere müssen folgen“, so Neugschwender abschließend.

 

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