Einigung erzielt
Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen: Deutliches Entgeltplus und schrittweise Angleichung
Nach schwierigen Verhandlungen für die Beschäftigten in der Luftsicherheit hat der dbb ein Ergebnis erreicht, das sich sehen lassen kann.
Am Ende der sechsten Verhandlungsrunde am 28. März 2022 stand ein Kompromiss, der für alle deutliche Verbesserungen beim Entgelt bringt. Der dbb Verhandlungsführer Volker Geyer erklärte: „Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt, das den Beschäftigten die in Zeiten hoher Inflation dringend notwendigen Entgeltsteigerungen sichert und ihre hohe Leistungsbereitschaft honoriert. Und das trotz der schwierigen Bedingungen in der Pandemie, die die Luftverkehrsbranche in eine nie dagewesene Krise gestürzt hat. Außerdem haben wir feste Schritte zur bundesweiten Angleichung der Entgelte und zur Abschaffung der niedrigeren Einstiegs- und Probezeitentgelte vereinbart. Beides war überfällig, um das Bezahlungssystem gerechter zu machen.“
Entgelterhöhungen in zwei bis drei Schritten
Ein zentrales Element des Ergebnisses ist die Erhöhung der Stundenentgelte. Die Entgelte werden je nach Entgeltgruppe in zwei bis drei Schritten erhöht. Gleichzeitig erfolgt in den Entgeltgruppen II und III eine Angleichung der Entgelte in den verschiedenen Bundesländern in bis zu 3 Schritten. Die neuen Regelungen haben eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2023.
Entgeltgruppe I (§ 5 LuftSiG):
- Ab 1. Januar 2022: Erhöhung um 0,80 Euro auf 19,81 Euro
- Ab 1. Oktober 2022: Erhöhung um weitere 0,19 Euro auf 20 Euro
- Ab 1. April 2023: Erhöhung um weitere 0,60 Euro auf 20,60 Euro
- Prozentuale Erhöhung insgesamt: 8,36 Prozent
Entgeltgruppe II (§§ 8, 9 LuftSiG / PWK):
In der Entgeltgruppe II erfolgt die erste Erhöhung zum 1. April 2022. Mit 0,97 Euro ist sie jedoch höher als in Entgeltgruppe I. Damit haben wir unser Ziel erreicht: Der Abstand zwischen den Entgeltgruppen I und II wird dauerhaft verringert.
(siehe Tabelle im Flugblatt unten)
Entgeltgruppe III (§§ 8, 9, 9a LuftSiG):
(siehe Tabelle im Flugblatt unten)
Entgeltgruppe IV (Service qualifiziert):
- Ab 1. April 2022: Erhöhung um 0,82 Euro auf 13,72 Euro
- Ab 1. Oktober 2022: Erhöhung um weitere 0,19 Euro auf 13,91 Euro
- Ab 1. April 2023: Erhöhung um weitere 0,55 Euro auf 14,46 Euro
- Prozentuale Erhöhung insgesamt: 12,09 Prozent
Zusätzlich haben wir uns auf eine Zulage für PRM-Service von 0,45 Euro pro Stunde ab dem 1. April 2023 geeinigt.
Entgeltgruppe V (Service):
- Ab 1. April 2022: Erhöhung um 0,77 Euro auf 13,09 Euro
- Ab 1. Oktober 2022: Erhöhung um weitere 0,19 Euro auf 13,28 Euro
- Ab 1. April 2023: Erhöhung um weitere 0,55 Euro auf 13,83 Euro
- Prozentuale Erhöhung insgesamt: 12,26 Prozent
Operativ tätige betriebliche Angestellte
Die Entgelte der operativ tätigen betrieblichen Angestellten erhöhen sich zum 1. April 2022 um 4,2 Prozent, zum 1. Oktober 2022 um 1 Prozent und zum 1. April 2023 um 3 Prozent. Ausgenommen sind Beschäftigte mit einer Monatsvergütung in Vollzeit ab 4.000 Euro brutto.
Abschaffung der Einstiegs- und Probezeitentgelte
Außerdem hat der dbb eine schon seit Jahren erhobene Forderung durchgesetzt, nämlich die schrittweise Abschaffung der Einstiegs- und Probezeitentgelte. Diese werden überall an die vollen Stundenentgelte herangeführt: in Entgeltgruppe I in drei Schritten zum 1. April 2022, 1. Januar 2023 und 1. Januar 2024, in der Entgeltgruppe II in einem Schritt zum 1. April 2022 (Ausnahme sind Rheinland-Pfalz und das Saarland. Dort erfolgt die Angleichung in 2 Schritten zum 1. April 2022 und 1. Januar 2023). In Entgeltgruppe III erfolgt die Angleichung in 2 Schritten zum 1. April 2022 und 1. Januar 2023.
Verhandlungen über Führungskräfte und Ausbilder
Schließlich haben sicj die Tarifvertragsparteien darauf verständigt, zeitnah neue Verhandlungen über die Eingruppierung von Führungskräften und Ausbildern aufzunehmen.