Tarifeinigung für Lehrkräfte: Tarifpolitik verantwortlich gestalten – Entgeltordnung weiterentwickeln
Der in der Einkommensrunde 2015 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am 28. März 2015 ausgehandelte Einstieg in eine Entgeltordnung für angestellte Lehrer hat in den vergangenen Tagen für Diskussionen gesorgt. Im Zentrum der Medienberichterstattung standen Vorwürfe der GEW, die den in Potsdam erzielten Kompromiss nicht mittragen wollte, und jetzt öffentlich davon spricht, dass „der dbb uns in den Rücken gefallen“ sei. In seinem aktuellen Flugblatt „Sachlich bleiben!“ bezieht der dbb Stellung und stellt klar, dass es vernünftiger ist, das Ziel in Etappen zu erreichen, wenn der große Sieg nicht gelingen will. „ Wer sich jetzt in die Meckerecke stellt und Dolchstoßlegenden erfindet, hilft den Kolleginnen und Kollegen in den Lehrerzimmern keinen Deut.“
Es habe zu Beginn der Verhandlungen natürlich weitergehende Forderungen gegeben, die der dbb gemeinsam mit der GEW formuliert hatte. Am Ende sei aber nur die schwierige Entscheidung geblieben, an den Maximalforderungen festzuhalten, alle Lehrkräfte der EG 9 bis EG 11 eine Entgeltgruppe höher einzugruppieren oder einen Kompromiss einzugehen: „Wir haben den Teufelskreis der Misserfolge durchbrochen und damit den Einstieg in eine Entgeltordnung geschafft, die zum 1. August 2015 in Kraft tritt. Die Eingruppierung aller Lehrkräfte in den Ländern wird zukünftig durch einen einheitlichen Tarifvertrag zwischen der TdL und dem dbb geregelt, der uns das Erheben von Tarifforderungen ermöglicht. Die Richtlinien der Länder und der TdL mit ihren Differenzierungen zwischen Ost und West gehören damit der Vergangenheit an. Verschlechterungen für Beschäftigte infolge der Einführung der Entgeltordnung sind ausgeschlossen.“
Der dbb und seine Fachgewerkschaften werden auch in Zukunft verantwortlich Tarifpolitik für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gestalten, heißt es in dem Flugblatt weiter. Dazu zähle auch die Weiterentwicklung der Entgeltordnung für Lehrkräfte: „Ob das mit der GEW geschehen wird, hängt von ihr selbst ab.“
Sonderseite zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst (dbb.de)