Öffentlicher Dienst demonstriert in Erfurt
Die öffentlich Bediensteten von Bund und Kommunen haben am 22. April 2016 ihren Frust über das so genannte Angebot der Arbeitgeber beim jüngsten Verhandlungstermin vor das Erfurter Rathaus getragen. Rund 350Beschäftigte waren zuvor vom Hauptbahnhof in einem bunten Demonstrationszug durch die Innenstadt marschiert.
„Wer den öffentlichen Dienst fit für die Herausforderungen der Zukunft machen will, muss seinen Beschäftigten auch Perspektiven bieten“, rief tbb Chef Helmut Liebermann den Demonstranten zu. „Das bedeutet nicht nur arbeitsmarktgerechte Einkommen, sondern auch nachhaltige Nachwuchsgewinnung.“ Das von Arbeitgeberseite gemachte Tarifangebot bezeichnete Liebermann als Mogelpackung: „Diese drei Prozent sind weder fair, noch sind es unter dem Strich überhaupt drei Prozent - und deshalb stehen wir heute hier! Wir wollen keine hübsch etikettierte Mogelpackung, wir wollen keine Augenwischerei, wir wollen ein echtes Angebot, das unseren Leistungen entspricht und das uns Teilhabe am allgemeinen Wirtschaftswachstum sichert.“
In der kommenden dritten Verhandlungsrunde in Potsdam hätten Bundesinnenminister Thomas de Maizière und VKA-Präsident Thomas Böhle Gelegenheit zu zeigen, dass sie wissen, was sie an ihrem öffentlichen Dienst haben. Das gelte besonders vor dem Hintergrund, dass zum Beispiel die Kommunen jüngst mit 3,2 Milliarden Euro den höchsten Überschuss seit der Wiedervereinigung erzielt hätten. „An der Erwirtschaftung dieses Rekordplus waren nicht zuletzt die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes maßgeblich beteiligt“, unterstrich Liebermann.