Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen
Warnstreik in Erfurt: Arbeitnehmer kämpfen für Reallohnplus
Vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen sind rund 1.200 Beschäftigte am 22. März 2012 dem gemeinsamen Aufruf der dbb tarifunion, ver.di Thüringen, des Thüringer Beamtenbundes und der Komba-Gewerkschaft Thüringen gefolgt und haben in Erfurt die Arbeit in der Stadtverwaltung und anderen Bereichen zu einem befristeten Warnstreik niedergelegt. Sie verliehen den Gewerkschaftsforderungen nach 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200 € mehr, auf dem Erfurter Anger Nachdruck.
„Unsere Forderungen sind fair und bezahlbar“ sagte der Landesvorsitzende des tbb beamtenbund und tarifunion thüringen Helmut Liebermann und erklärte „Seit 1991 sind insgesamt über ein Drittel der Arbeitsplätze abgebaut worden. Der öffentliche Dienst ist überaltert. In den nächsten Jahren werden zahlreiche Beschäftigte in den Ruhestand treten und damit über 700 000 Neueinstellungen nötig sein. Die Wahrheit ist, dass im öffentlichen Dienst akute Nachwuchsprobleme bestehen!“
Gefordert werden daher auch die Übernahme aller Auszubildenden sowie eine Verbesserung deren Bezahlung. „Zum Nulltarif ist das aber nicht zu haben“, so Liebermann weiter. „Thüringen trägt im Vergleich der Bundesländer seit Jahren die rote Laterne beim Einkommensniveau. Das „Angebot“ des Bundes und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ist nichts als eine Fortschreibung der Reallohnverluste der letzten Jahre und damit eine Mogelpackung, die so nicht hinnehmbar ist“