Einkommensrunde 2014 für Bund und Kommunen:

Warnstreik-Welle erreicht Erlangen: Öffentlicher Dienst ist Garant für Deutschlands Wirtschaftserfolg

Nach dem ergebnislosen Verlauf der zweiten Verhandlungsrunde erreichte die Welle der Warnstreiks und Protestkundgebungen am 26. März 2014 Erlangen. 600 Tarifbeschäftigte aus Bundes-und Kommunalbehörden hatten sich zur Mittagszeit am Schlossplatz versammelt und waren dann weiter zum Rathausplatz gezogen, wo sie ihren Unmut über die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Arbeitgeber lautstark bekundeten.

Einkommensrunde 2014

„Wir sind nicht selbstlos. Wir kämpfen für unsere Interessen. Wir kämpfen für 100 Euro Sockel und 3,5 Prozent mehr Einkommen. Aber das ist längst nicht alles“, rief die stellvertretende Vorsitzende der dbb Tarifkommission Siglinde Hasse den Streikenden zu. „Es geht noch um etwas ganz anderes, und es ist schlimm, dass es außer uns scheinbar niemanden kümmert: Es geht auch darum, welchen öffentlichen Dienst wir wollen. Und weil der öffentliche Dienst in Deutschland auch Garant für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes Deutschland ist, kann es darauf nur eine Antwort geben! Wir wollen kein Mittelmaß! Wir wollen einen guten öffentlichen Dienst! – Und den gibt es nicht zum Nulltarif!“

„Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sind nicht die armen Würstchen der Nation: Eure Forderungen sind nicht nur berechtigt, weil in eurer Arbeitswirklichkeit schon lange nicht mehr alles im Lot ist“, machte der Vorsitzende der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten (VDStra.) in Bayern und stellvertretende Bundesvorsitzende Klaus Eckl mit Blick auf Personalabbau, Überalterung und chronische Arbeitsverdichtung in Ämtern und Behörden deutlich. „Eure Forderungen sind auch bezahlbar, weil die Steuereinnahmen sprudeln und Rekordeinnahmen von bis zu 640 Milliarden Euro in die öffentlichen Kassen spülen werden.“

Gerhard Kreilein, stellvertretender Vorsitzender der komba gewerkschaft bayern, forderte, dem öffentlichen Dienst als Arbeitgeber endlich wieder mehr Ansehen zu verleihen: „Der öffentliche Dienst darf nicht ausbluten! Ohne spürbare Einkommenserhöhung wird er den Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um die besten und qualifiziertesten Beschäftigten immer mehr verlieren.“ Andi Götz von der dbb jugend betonte, dass der öffentliche Dienst auf guten Nachwuchs angewiesen ist: „Um im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft zu bestehen, ist eine attraktive Ausbildung von Nöten. Wir brauchen Perspektiven, damit der öffentliche Dienst auch in den kommenden Jahren zukunftsfähig bleibt. Die Jugend ist die Zukunft."

 

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