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frauen im dbb
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Equal Pay Day 2019
Lohngleichheit braucht gerechte Leistungsbewertung
Im öffentlichen Dienst gibt es immer noch
geschlechterbedingte Verdienstunterschiede.
Darauf haben der dbb Bundes
vorsitzende Ulrich Silberbach
und die Vorsitzende der dbb
bundesfrauenvertretung, Hele
ne Wildfeuer, mit Blick auf den
Equal Pay Day am 18. März
2019 aufmerksam gemacht.
Eine Ursache sei die vergleichs
weise niedrigere Bezahlung in
Berufsfeldern mit hohem Frau
enanteil wie Pflege oder Erzie
hung. „Hier müssen wir weiter
kontinuierlich an einer Aufwer
tung arbeiten“, erklärte Silber
bach. Auch seien es weiterhin
überwiegend Frauen, die fami
liäre Care-Arbeit übernehmen
und deshalb auf Teilzeitmodel
le angewiesen seien. Deshalb
müsse etwa der Ausbau der
Kinderbetreuungsangebote vo
rangetrieben werden. „Der öf
fentliche Dienst muss Vorbild
für geschlechtergerechte Be
zahlung sein. Strukturelle Ver
dienstunterschiede, die für
Frauen trotz neutraler Einkom
menstabellen schlechtere Ein
kommenschancen zur Folge ha
ben, müssen endlich beseitigt
werden“, forderte der dbb Chef.
Die Vorsitzende der dbb bun
desfrauenvertretung, Helene
Wildfeuer, verlangte zudem
ein radikales Umdenken bei
der Leistungsbewertung. „Ar
beitszeit darf nicht länger der
Maßstab für den Wert der Ar
beitsleistung sein. Die Qualität
der Tätigkeit muss im Vorder
grund stehen, egal ob jemand
20, 30 oder 41 Stunden pro
Woche arbeitet.“ Vielmehr
müssten die Vorteile der Digi
talisierung vor allem dazu ge
nutzt werden, um Eltern und
Beschäftigten mit Pflegever
antwortung den Zugang zu gut
dotierten Jobs zu ermöglichen.
Wir müssen die Aufgabentei
lung neu denken. Arbeitszeit
modelle wie Führen in Teilzeit
und Job-Sharing-Modelle für
Führungskräfte müssen end
lich Normalität werden, und
zwar für Männer und Frauen.
Nur so kriegen wir den Kultur
wandel in der öffentlichen Ver
waltung hin und können die
Entgeltunterschiede bald ad
acta legen.“
Hintergrund:
Mit vielfältigen Aktionen im
gesamten Bundesgebiet wurde
auch in diesem Jahr unter dem
Motto „WERTSACHE Arbeit“
auf die ungleiche Bezahlung
von Männern und Frauen auf
merksam gemacht: Die vom
Statistischen Bundesamt er
rechneten Bruttostundenlöhne
der Frauen betrugen im Jahr
2017 16,59 Euro, während
Männer auf 21 Euro kamen.
Damit liegt die Lohnlücke in
Deutschland bei 21 Prozent.
Der Equal Pay Day markiert
symbolisch diese geschlechts
spezifische Lohnlücke (Gender
Pay Gap). Umgerechnet erge
ben sich daraus 77 Tage, die
Frauen 2019 unbezahlt arbei
ten, und das Datum des Equal
Pay Day am 18. März 2019.
Antidiskriminierungsstelle
Fördermittel für Entgeltgleichheit
und Gleichbehandlung
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes stellt
erneut finanzielle Förderung für die Durchführung
von betrieblichen Prüfverfahren mit den Analyseins
trumentarien Entgeltgleichheits-Check (eg-check.de)
oder Gleichbehandlungs-Check (gb-check) für inter
essierte Arbeitgeber zur Verfügung.
Mit beiden Analyseinstrumen
tarien können die Chancen
gleichheit von Frauen und Män
nern im Arbeitsleben sowie die
Entgeltgleichheit geprüft wer
den. Dadurch können Diskrimi
nierungsrisiken identifiziert und
Maßnahmen für mehr Chancen
gleichheit ergriffen werden.
Durch die Prüfung können Ar
beitgeber ein positives Beispiel
geben und der Diskriminierung
von Frauen im Arbeitsleben ent
gegenwirken. Bei betrieblicher
Prüfung mit den Analyseinstru
menten werden Arbeitgeber
von externen Expertinnen un
terstützt und können nach ab
geschlossener Prüfung ein Zerti
fikat der Antidiskriminierungs-
stelle des Bundes erhalten.
<<
Fördermittel jetzt
beantragen
Um die finanzielle Förderung
können sich interessierte Ar
beitgeber bis zum
31. Mai
2019
bewerben. Die betriebli
chen Prüfungen werden im
zweiten Halbjahr 2019 durch
geführt. Für weitere Informa
tionen wenden Sie sich bitte
an Charlotte Kastner.
E-Mail: Charlotte.Kastner@
ads.bund.de
Mehr Informationen zu den
Analyseinstrumenten:
sowie
.
frauen im
dbb
Friedrichstraße169
D-10117Berlin
Telefon030.4081-4400
Telefax 030.4081-4499
bundesfrauenvertretung
Editorial
Aufgewertet
AmEndewurdeallesdochnochgut:DieEinkommensrundezumTVL
2019 hatte einen holprigen Start und schien zunächst verfahren.
Doch ineiner zähendrittenVerhandlungsrundekonnten sichdieTa-
rifpartneraufeinengutenKompromisseinigen: Insgesamt8Prozent
mehr indenkommenden33Monaten füralleTarifbeschäftigtender
Länder, außerdem deutliche Verbesserungen für Pflegekräfte im
Krankenhausbereichund fürAuszubildende!DerDankdafürgebührt
den tausendenBeschäftigten,die fürhöhere LöhneundbessereAr-
beitsbedingungen in ganzDeutschland demonstriert und gestreikt
haben.Die Landesregierungen stehen jetzt in der Pflicht, dasVolu-
men des Abschlusses zeit- und systemgerecht auf die Landes- und
KommunalbeamtInnenzuübertragen.
Das Tarifergebnis hat aber auch eineweitaus größere Tragweite: Es
ist einwichtiger Schritt in Richtung Entgeltgleichheit. Denn die öf-
fentlichenArbeitgeberder LänderbeschäftigenüberwiegendFrauen.
Damit zahlt das lineare Tarifergebnis vor allem auf ihrenKonten ein.
Auch von der Aufwertung der Pflegetabelle profitieren vor allem
Frauen, die 85 Prozent des Pflegepersonals in Krankenhäusern und
Pflegeeinrichtungen stellen.Somiterhalten sieendlichdievonuns so
langegefordertefinanzielleAufwertung ihrerwichtigenArbeit. Aber
mehrnoch:MitdenhöherenTarifentgelten steigenauchdieRenten-
beiträge und bieten den überwiegendweiblichen Pflegekräften die
AussichtaufeinbesseresAuskommen imAlter.
DasTarifergebnis istalsoeinwichtigerSchrittaufdemWegderGleich-
stellung im öffentlichenDienst.Doch lassenwir uns vom Jubel über
diegutverhandeltenZahlennichtzusehrblenden.BeinüchternerBe-
trachtung istdasTarifergebnisnureinkleiner frauenpolitischerTeiler-
folg.SolangeFrauen inTeilzeitderZugangzuFührungspositionenund
gutdotiertenPositionenverwehrtwird,weildieLeistungvonTeilzeit-
undVollzeitkräftenunterschiedlichbewertetwird,weilFrauenhäufi-
geralsMänneraufgrund von fehlenderKinder-undPflegebetreuung
gen beruflich zurückstecken
ie vormehr einMütterthema
cht von einer gleichgestellten
ehtnochmehr!
HeleneWildfeuer
Vorsitzendederdbbbundesfrauenvertretung
Inhalt
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