krankenversicherung
samtjahr 2018 von einem ähn
lichen Anstieg ausgegangen
war.
Die Ausgaben für Kranken
hausbehandlung sind 2018
um 3,1 Prozent gestiegen. Bei
Preisabschlüssen zwischen 2,5
und 3,0 Prozent deutet alles
darauf hin, dass die Mengen
entwicklung in den Kranken
häusern wie im Jahr 2017 mo
derat verlaufen ist.
Die Arzneimittelausgaben stie
gen um 3,1 Prozent. Hierbei
spielen weiterhin die Entwick
lungen im Bereich innovativer
Arzneimittel eine zentrale Rol
le. Bei den Rabattvereinbarun
gen zwischen Krankenkassen
und pharmazeutischen Unter
nehmern gab es eine deutliche
Erhöhung des Erstattungsvolu
mens um rund 9,0 Prozent.
Im Bereich der vertragsärztli
chen Vergütung stiegen die
Ausgaben um rund 3,1 Prozent.
Erhebliche Zuwächse verbuch
ten dabei insbesondere die
Hochschulambulanzen, deren
Vergütungen um rund 24 Pro
zent gestiegen sind, sowie die
psychotherapeutischen Leis
tungen, deren Ausgaben (inklu
sive Nachzahlungen für Vorjah
re) um rund 18 Prozent stiegen.
Bei den Ausgaben für zahn
ärztliche Behandlung betrug
der Anstieg 2,7 Prozent, beim
Zahnersatz 1,5 Prozent.
Deutlich überproportional sind
die Ausgaben für Heilmittel mit
11,5 Prozent gestiegen. Bei
Heilmitteln machen sich vor al
lem die schrittweise erfolgten
Honorarerhöhungen aufgrund
des Heil- und Hilfsmittelversor
gungsgesetzes bemerkbar, die
zu einer deutlichen Verbesse
rung der wirtschaftlichen Situa
tion der Heilmittelerbringer
beitragen. Der Zuwachs bei
Hilfsmitteln betrug 4,7 Prozent.
Die Netto-Verwaltungskosten
der Krankenkassen sind nach
einer rückläufigen Entwicklung
im Vorjahr um 5,0 Prozent ge
stiegen.
Krankenversicherung
Die Kassen sind voll
Die gesetzlichen Krankenkassen haben mit einem Einnahmeüberschuss von
zwei Milliarden Euro im Jahr 2018 im dritten Jahr in Folge ein positives Finanz
ergebnis erzielt. Die Betriebsmittel und Rücklagen der Krankenkassen haben
damit Ende Dezember einen Wert von rund 21 Milliarden Euro erreicht. Im
Durchschnitt entspricht dies etwa 1,1 Monatsausgaben und damit mehr als
dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.
Für die Bundesregierung ist
diese Bilanz ein Grund zur
Freude: Die Wirtschaft läuft
gut, die Krankenkassen haben
weiterhin hohe Überschüsse.
Dennoch seien Beitragsgelder
keine Sparanlagen, heißt es
aus dem Bundesministerium
für Gesundheit (BMG), sie
sollen die Versorgung besser
machen. Krankenkassen mit
besonders hohen Reserven
müssten ihre Rücklagen ab
2020 innerhalb von drei Jahren
unter die gesetzliche Ober
grenze von einer Monatsaus
gabe absenken. Dann hätten
die Beitragszahler auch etwas
von der guten Finanzlage.
Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn: „Einnahmen in
Höhe von rund 241,4 Milliar
den Euro standen Ausgaben
von rund 239,4 Milliarden Euro
gegenüber. Damit sind die Ein
nahmen der Krankenkassen
um 3,3 Prozent gestiegen. Die
Ausgaben für Leistungen und
Verwaltungskosten verzeich
neten bei einem Anstieg der
Versichertenzahlen von rund
0,8 Prozent einen Zuwachs von
3,9 Prozent.“
Auch im vergangenen Jahr ver
buchten alle Krankenkassen
arten deutliche Überschüsse.
Die Allgemeinen Ortskranken
kassen (AOKen) verzeichneten
einen Überschuss von 1,1 Milli
arden Euro, die Ersatzkassen
von 561 Millionen Euro, die Be
triebskrankenkassen (BKKen)
von 198 Millionen Euro, die In
nungskrankenkassen (IKKen)
von 77 Millionen Euro und die
Knappschaft-Bahn-See von
90 Millionen Euro. Lediglich die
Landwirtschaftliche Kranken
versicherung, die nicht am Risi
kostrukturausgleich teilnimmt,
erzielte ein geringes Defizit
von acht Millionen Euro.
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Gesundheitsfonds
und Ausgaben
Auch der Gesundheitsfonds er
zielte nach Angaben des BMG
2018 dank der positiven Ein
nahmeentwicklung einen Über
schuss von 562 Millionen Euro.
Damit verfügte der Fonds zum
Stichtag 15. Januar 2018 über
eine Liquiditätsreserve in einer
Größenordnung von rund 9,7
Milliarden Euro. Durch die wei
terhin sehr günstige Entwick
lung der Beitragseinnahmen
des Gesundheitsfonds bei ei
nem Anstieg der beitragspflich
tigen Einnahmen von 4,3 Pro
zent profitiert die gesetzliche
Krankenversicherung wie die
anderen Sozialversicherungs
zweige von der positiven Lohn-
und Beschäftigungsentwick
lung.
Bei den Krankenkassen gab
es im vergangenen Jahr einen
Ausgabenzuwachs von 3,9 Pro
zent bei einem Anstieg der Ver
sichertenzahlen von 0,8 Pro
zent. Die Ausgabenentwick-
lung 2018 bewegte sich damit
weitestgehend im Rahmen der
Erwartungen des Schätzerkrei
ses, der im Oktober für das Ge© ABDA
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dbb magazin | April 2019