Symposium

Arbeitszeit: Der öffentliche Dienst muss entlastet werden

Dem Staat fehlen über 550.000 Beschäftigte. Deshalb muss der öffentliche Dienst attraktiver werden, fordert der dbb – auch beim Thema Arbeitszeit.

dbb aktuell

„Egal in welchen Bereich der öffentlichen Daseinsfürsorge wir schauen: Der Mangel an Personal ist eklatant“, sagte der dbb Fachvorstand Tarifpolitik Volker Geyer am 25. Juni 2024 anlässlich des dbb-Symposiums „Arbeitszeit neu denken“ in Köln. „Schon heute fehlen nach unseren Schätzungen über 550.000 Menschen – und es kommen immer noch Aufgaben hinzu, die Belastung steigt. Um die Funktionsfähigkeit des Staates zu sichern, müssen wir deshalb neue Wege gehen. Eine Aufgabenkritik, Bürokratieabbau und konsequente Digitalisierung sind unabdingbar. Klar ist aber auch: Das wird nicht reichen. Damit die Kolleginnen und Kollegen gesund und motiviert bleiben und neue Fachkräfte gewonnen werden können, müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Das Argument ‚Sicherer Arbeitsplatz‘, mit dem der Staat lange punkten konnte, ist angesichts des derzeitigen allgemeinen Arbeitskräftemangels deutlich entwertet worden. Für mich ist deshalb klar: Neben der Bezahlung muss der öffentliche Dienst auch bei den Arbeitszeiten attraktiver werden. Ohne individuelle Entlastung, auch durch mehr Flexibilität, wird es nicht gehen.“

Bei dem Symposium, dass sich mit den tarifpolitischen Aspekten der Arbeitszeit befasste, suchte der dbb gezielt den Austausch mit Arbeitgebenden und Wissenschaft. Geyer erklärte: „Wir brauchen eine Diskussion, wie sich Arbeitszeit neu denken lässt. Und wir sollten im öffentlichen Dienst damit beginnen, bevor wir wieder den Zwängen und dem engen Rahmen von Tarifverhandlungen ausgesetzt sind. Aus meiner Sicht müssen wir das Rad auch nicht neu erfinden. Entlastung lässt sich auf vielen Wegen erreichen. Oft wird es einfach darum gehen, vorhandene Überlegungen und Modelle aus anderen Bereichen daraufhin zu prüfen, ob sie für den öffentlichen Dienst tauglich sind. Denn klar ist: Eine „one-fits-all-Lösung“ wird es nicht geben. Unterschiedliche Berufsbilder, unterschiedliche Anforderungen, aber auch unterschiedliche Erwartungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden es notwendig machen, dass wir eine Lösungsvielfalt erarbeiten. Dafür stehen wir als dbb bereit und das werden wir von den Arbeitgebenden auch einfordern.“

Einen ausführlichen Bericht gibt es auf www.dbb.de und im kommenden dbb magazin.

 

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